Bandgeschichte
Die Band gründete sich im Jahre 1985 unter dem Namen Lucifer´s Heritage. Sie brachten zwei Demo Sampler auf den Markt: Symphonys of Doom (1985) war eigentlich kein so erfolgreicher Titel im Gegensatz zu dem Hit Battalions of Fear. Nach diesem Titel benannten sie den Bandnamen in Blind Guardian um.
Die vier „Bards“ unterzeichneten einen Vertrag mit No Remorse und brachten 1988 ihr erstes Album raus: Battalions of Fear. Guardian Produzent war damals übrigens Kalle Trapp (Destruction, Drifter, Grinder, Paradox Flame). Im darauffolgenden Jahr 1989 erschien auch schon das zweite Blind Guadrian-Album Follow The Blind. Zusammen mit dem Ex-Helloween-Sänger und heutigem Gamma Ray Vokalisten Kai Hansen nahmen sie diese Platte auf. Er wirkte an der Platte mit, indem er Gitarre spielte aber auch bei zwei Songs zusammen mit Hansi sang: „Valhalla“ und „Hall Of The King„.
Als die Band ihr drittes Album Tales from the Twillight World herausbrachten, hatten die vier deutschen Musiker ihren Musikstil verändert. Sie wechselten vom Raw Speed Metal zum mehr melodischen aber immer noch schnellen Metal. Man musste sich nur die Songs Goodbye My Friend und Welcome to Dying anhören und man merkte genau, dass die Musik nichts an Schnelligkeit verloren hatte. Bei diesem erfolgreichen Album, gemäß Sänger und Bassist Hansi Kürsch, arbeiteten sie auch intensiver an den Lyrics. Ihr Song Lord of The Rings ging quasi in die Geschichte ein. Das Cover des Albums Tales From The Twillight World zeichnete der extrem talentierte deutsche Cover-Zeichner Andreas Marschall, der auch für andere Metalbands bereits diverse Cover kreiert hat.
Im Jahr 1991 unterzeichnete Blind Guardian einen Vertrag mit Virgin Records. Im darauf folgenden Jahr erschien ihr nächstes Album Somewhere Far Beyond. Mit diesem Album gelang ihnen endgültig der Durchbruch und sie kamen zu weltweitem Ansehen. Und das nicht nur dank des genialen Songs The Bard´s Song – In the Forest.
1993 gab es dann die erste Live CD von Blind Guardian. Sie folgten dem Beispiel vieler anderer Metalbands und nahmen diese CD mit dem namen Tokyo Tales in Tokio auf. Die CD war ein Dankeschön an alle Fans, speziell in Japan und in Deutschland. 1994 trennten sie sich von ihrem bisherigen Producer und wählten Flemming Rasmussen, einem der besten Produzenten in der Metalszene.
Und die Band überraschte auch mit ihrem fünften Album Imaginations from the Other Side erneut. Sie gingen wieder ein Stück von ihrem Sound weg und mixten den „alten“ Speed-Sound mit Chorgesang, so dass es noch melodischer klang. Sicher war dies ein Garant dafür, dass dieses Album zusammen mit Somewhere Far Beyond ihr erfolgreichstes bis zu diesem Zeitpunkt war.
1996 veröffentlichte die Band das Album The Forgotten Tales, das zum großen Teil aus Coverversionen bestand. Aber es waren nicht nur ausschließlich gecoverte Lieder auf der CD enthalten; mit dem wunderbaren Song The Bard´s Song – In the Forest (live) gelang der Band wieder ein Coup, denn dieses Lied live zu hören ist so ziemlich das Größte, was es für einen echten Blind Guardian-Fan gibt.
Und dann war es soweit, im Jahr 1998: Eines der besten Alben der Bandgeschichte kam auf den Markt: Nightfall in Middle-Earth. Die Musik ist etwas düsterer geworden, stellenweise depressiv mit vielen ruhigen Passagen und akustischen Instrumenten. Es basiert inhaltlich auf den Erzählungen von Tolkiens Silmarillion. Eingebettet in eine hervorragende Rahmenhandlung (gesprochener Text) erzählen die Songs einzelne Stationen der Geschichten. Folgende Rezension trifft die Atmosphäre des Albums sehr treffend:
Es ertönt die filigran kompositorische Umsetzung einer farbenfrohen, literarischen Vorlage. Power, Speed, Härte, Gefühl und Geschmack. […] Ich sehe pechschwarze Festungen auf schroffen Klippen. Das Böse ist so nah und der Atem ewiger Verdammnis weht um die Ecke. Diese Schattenwelt ist voller Helden, seltsamer Zauberwesen, Unsterblichen, Ausgeburten der Hölle, unvorstellbaren Schätzen und mystischen Geheimnissen.
Die Band zeigte einmal mehr, dass ihre Musik keine Grenzen kennt und sich von Level zu Level hocharbeitet.
2002 erschien das Album A Night at the Opera, dessen Kernstück das knapp 15-minütige Lied And Then There Was Silence, eine sehr orchestrale epische Nummer, bildet.
2006 erschien A Twist in the Myth, das achte Studioalbum der Band. Der langjährige Schlagzeuger und Mitbegründer von Blind Guardian, Thomen Stauch, verließ die Band 2005 wegen Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Musik. Er widmete sich nach dem Ausstieg voll seiner 2004 gegründeten Power Metal-Band Savage Circus, mit der er den Stil des Blind-Guardian-Albums Imaginations From the Other Side aufgreift.
Musikalisch geht Blind Guardian einen weiteren Schritt in eine neue Richtung, auch wenn Carry The Blessed Home an alte Werke erinnert. Vor allem der Song Fly, welcher vorweg als Single herausgebracht wurde, wurde unter den Fans der Band vielfach wegen des neuen Klangs, in dem nun auch Thrash Metal-Elemente enthalten sind, diskutiert.
2010 brachte die Band mit At the Edge of Time das neunte Studioalbum auf den Markt. Die beiden Vorgängeralben stießen bei vielen Fans auf Kritik, u.a. wegen den übermäßigen orchestralen Einflüssen. Daher kehrte Blind Guardian mit diesem Album wieder mehr zu ihren musikalischen Wurzeln zurück.
Studioalben
- 1988: Battalions of Fear
- 1989: Follow the Blind
- 1990: Tales from the Twilight World
- 1992: Somewhere Far Beyond
- 1995: Imaginations from the Other Side
- 1998: Nightfall in Middle-Earth
- 2002: A Night at the Opera
- 2006: A Twist in the Myth
- 2010: At the Edge of Time
- 2015: Beyond the Red Mirror
- 2019: Twilight Orchestra: Legacy of the Dark Lands
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