Inhaltsverzeichnis

Überblick

  • Quenya: Melkóre „machtvoller Anführer“, oder „Er, der in Macht ersteht“
  • Sindarin: Belegûr – Dieser Name wurde nur in seiner verzerrten Form gebraucht: Belegurth
  • Morgoth (Der dunkle Feind) – Dieser Name wurde ihm von Fëanor, dem Noldorkönig, gegeben.
  • Morgoth Bauglir
  • „Der Jäger und der Reiter“ wurde er von den Elben, die am Cúivienen erwacht sind, genannt.
  • „Fürst des Dunkels“ oder „Herr und Befreier des Alls“ wurde er von Sauron in Númenor genannt.
  • Melkor selbst nannte sich „König der Welt“.

Weitere Bezeichnungen

  • Der dunkle Feind
  • Die dunkle Macht im Norden
  • Der dunkle Feind der Welt
  • Der dunkle König auf dunklem Thron
  • Der dunkle Fürst
  • Das Übel des Nordens
  • Die schwarze Hand
  • Der schwarze König
  • Der Meister der Lügen

Geschichte Melkors

Melkor war einer der Ainur.

Ausgestattet mit mehr Macht und Wissen als einer der anderen Valar, waren in ihm alle Begabungen, die Ilúvatar zu vergeben hatte, vereint. Als der Bruder Manwës im Geiste Erus war Melkor aber schöpferischer als er.

Doch er besaß wenig Geduld und Einfühlungsvermögen und legte keinen Wert auf Feinheiten in der Schaffung der Welt. Er liebte das Grelle, Große und Gewaltige. Daraus hervor ging sein Gedanke, selbst Dinge ins Sein zu rufen und nicht Ilúvatars Pläne abzuwarten.

Melkor wurde hochmütig, denn er wusste um seine Macht und das was er vollbringen konnte und entwickelte seinen eigenen Gedanken immer weiter. Bestrebt war er, wie die anderen Valar, eine vollständige und perfekte Welt zu erschaffen, doch:

Eines hatte er besser begriffen, als die anderen Valar: Die Welt durfte nicht von schönen und freundlichen Geschöpfen allein bevölkert werden. Ohne Ungeheuer war die Schöpfung nicht vollständig.

Das Handbuch der Weisen, Seite 234

Die eigenen Gedanken Melkors verursachten einen Missklang in der Musik der Ainur und die Weltenschöpfung wurde gestört. Als Ilúvatar das Gesicht Ardas schuf, errichtete sich Melkor sein Reich in der Dunkelheit und Kälte ein und Arda wurde unvollkommen und anfällig gegenüber dem Bösen. Zur Vervollständigung der Welt entfachte der die Brände und den tiefen Frost, der seitdem im Norden vorherrschte.

Von der Ankunft der Elben war er nicht sonderlich begeistert, weil sie ihm nicht Untertan sein, sondern neben den Valar einträglich einher leben sollten. Sein Misstrauen Ihnen gegenüber wuchs und er begann, Pläne zu schmieden, wie er sich Arda unterwerfen konnte. Melkor legte sich eine sichtbare Gestalt zu, die:

dunkel und schrecklich wie sein Gemüt […] wie ein Berg, der im Meere watet, das Haupt über den Wolken, in Kleidern von Eis und mit einer Krone von Qualm und Feuer …

Zitat aus dem Handbuch der Weisen, S. 234

war und erklärte seine Herrschaft über Arda.

Seine schöpferische Kraft begann sich in Täuschung, Verzerrung, Nachahmung und Zerstörung umzuwandeln und er begann, das Werk der Valar zu vernichten. Er stieß die von ihnen geschaffenen Berge um, verspritzte die Meere und richtete Schaden an, wo er nur konnte. Sein wachsender Neid war dafür verantwortlich, dass er nichts Eigenes mehr zu schaffen in der Lage war, denn sein Hass machte alles, was Ilúvatar ihm eingegeben hatte, zunichte.

Viele der Maiar erlagen seiner großen Macht und waren bereit ihm zu folgen. Durch Lügen und tückische Gaben machte er sie sich untertan.

15 Zeitalter lang behielt er die Oberhand im Streit um Arda und mit Hilfe seiner Diener baute er sich eine Welt aus Dunkelheit, Schmerz und Qual, denn er wandte sich nun endgültig der Finsternis zu.

Die Valar ließen ihn und das was er tat aber nie aus den Augen und es kam die Zeit, dass ihnen sein Tun genügte und schickten Tulkas, den großen Faustkämpfer, vor dem Melkor große Furcht hatte. Er besiegte Melkor und eine Weile verschwand dieser von der Welt.

Während dessen begann das Zeitalter der Leuchten. Im Norden und Süden von Almaren, der Insel der Valar, wurden sie aufgestellt, um Licht in die Dunkelheit zu bringen.

Melkor kam nach Arda zurück, ging in den Norden und baute dort die Festung Utumno (Quenya: Tiefe, Sindarin: Udûn, unterirdische Festung oder Eisenkerker) auf. Dort begann er mit der Züchtung vieler Ungeheuer, die ihm zu Diensten sein und für ihn kämpfen sollten.

Er überfiel Almaren, zerstörte die Leuchten der Valar, Illuin und Ormal und brachte Meere und Länder in Unordnung.

Melkor war sehr stark geworden und die Valar flohen in den Westen, wo sie die mächtigen Pelóri-Berge als Schutzwall aufbauten.

Zu dieser Zeit nun erwachten die Erstgeborenen Kinder Ilúvatars am Cúivienen, dem See des Erwachens.

Melkor erschien ihnen als dunkler Reiter und säte Furcht und Schrecken unter die Eldar. Es hieß, dass er ein paar von ihnen, die vor ihm flohen, gefangen nahm und aus ihnen die gefährlichen Orks züchtete.

Die Valar besannen sich daraufhin ihrer Verantwortung für die Elben und zogen in den Krieg gegen Melkor. Sie zerstörten seine Festung Utumno, besiegten ihn und nahmen ihn gefangen. Melkor wurde mit der Kette der Ainur gefesselt und musste drei Zeitalter in den Hallen von Mandos, dem Schicksalsrichter der Valar und Hüter der Totenhäuser im Westen von Valinor, zubringen.

Nachdem er Reue für seine Taten zeigte und Besserung gelobte, durfte er sich auf Manwës Geheiß innerhalb der Mauern von Valmar frei bewegen. Doch er meinte es nicht ehrlich und heuchelte seine Wesensänderung nur vor. Sein Hass auf die Welt wuchs.

Es gelang ihm, den Noldor, die er am meisten verachtete, so manch unerlaubten Gedanken einzuflüstern und es ist nicht unmöglich, dass sie auch etwas von dem göttlichen Geheimwissen von ihm erfuhren.

Es wird angenommen, dass Fëanor bei der Erschaffung der Silmaril davon profitierte.

Melkor war es, der für den Unfrieden im Hause Finwes, des Noldorkönigs, verantwortlich war und er konnte Misstrauen den Valar gegenüber säen. Doch Fëanor täuschte er nicht. Melkors Lügen wurden aufgedeckt, er floh nach Utumno im hohen Norden Beleriands und machte sich die Spinne Ungoliant aus Avalhar zur Gefährtin. Mit ihr ging er nach Valinor zurück und vernichtete die zwei Bäume der Valar. Daraufhin wandte er sich nach Formenos, zum Haus Finwes, tötete ihn und stahl die Silmaril, nach denen er seit ihrer Erschaffung gierte.

Als Fëanor davon erfuhr, wurde Melkor verflucht und war seit dem nur noch unter dem Namen Morgoth bekannt.

Nach Angband zurückgekehrt richtete er die Thangorodrim-Berge als Schutzwall gegen seine Feinde auf. Von diesem Zeitpunkt an zeigte sich Morgoth nur noch in seiner schrecklichsten Gestalt:

Groß wie ein Turm, mit schwarzer Rüstung und einer Krone auf dem Kopf, in der die drei Silmaril eingefügt waren, mit großem schwarzem Schild und seiner gewaltigen Keule, die Grond genannt wurde, das Feuer des Bösen in den Augen, mit verzerrtem und vernarbtem Gesicht und von den Silmaril verbrannten Händen, denn das Feuer dieser Steine versengte ihm die Haut.

Die Noldor verfolgten ihn, denn sie wollten die Steine um jeden Preis wieder zurückgewinnen.

In Angband setzten sie Morgoth in seiner Festung fest, der vom Licht des Mondes und der Sonne, die die Valar geschaffen hatten, verunsichert war. 400 Jahre lang belagerten die Noldor Utumno, aber in dieser Zeit verstärkte Morgoth seine Heere und sammelte neue Kräfte, um dann endlich zurückzuschlagen.

In der ersten Schlacht seit seiner Belagerung, der Dagor Bragollach, begann Morgoth mit der Zerstörung der Elbenreiche. Zweimal wurde er zwar schwer verwundet und verlor auch einen der Silmaril, den Beren und Lúthien ihm raubten, aber niemand konnte ihn davon abhalten, mehr und mehr Böses zu schaffen. Von ihm kamen die Ungeheuer, die Ardas Gesicht stellenweise völlig zerstörten. Drachen, Trolle, Orks, Wölfe und Riesenfledermäuse.

Den Eldar war es nicht möglich, Morgoth zu vernichten, denn immer wieder gelang es ihm, Lügen und Verrat unter sie zu bringen. Seine bösartigen Kreaturen taten ein übriges, denn Elben und Menschen wurden immer wieder mit ihnen konfrontiert und verloren ihr Leben im Kampf. Auch besaß Morgoth immer noch die Macht, Schicksale nachhaltig zu beeinflussen, was besonders den Menschen zum Verhängnis wurde (z.b. Húrin und seine Familie).

Der Verlust des Silmaril war am Ende noch ein Vorteil für ihn, denn das brachte die Noldor dazu, sich gegenseitig zu erschlagen.
Fast schien es, als würde der Sieg für Morgoth nahe sein, da griffen jedoch die Valar ins Geschehen ein. Bewegt durch Earendil, kamen sie nach Beleriand und vernichteten Melkors Heere gnadenlos. Er selbst wurde in seiner Festung in Angband festgehalten und nachdem ihm die Füße abgeschlagen waren und er mit der Kette der Ainur erneut gefesselt wurde, das Gesicht auf dem Schoß, stieß man ihn durch das Tor der Nacht in die Leere außerhalb von Ea und Morgoth, der Feind der Welt, ging mit Beleriand unter.

Morgoth mochte zwar nun für immer verschwunden sein, aber doch blieb der Schatten seiner Bosheit und Lügen auf den Herzen der Elben und Menschen zurück. Das Böse war nun nie mehr wegzudenken aus der Welt.

Und in späteren Jahren wurde Morgoth sogar noch als Gottheit unter einigen Númenórern verehrt, die von Sauron, einem seiner einstigen Diener, angestiftet wurden.

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