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Familie

Samweis Gamdschies Eltern sind Hamfast Gamdschie („Der alte Ohm„) und Bella Gutkind. Sam wird am 6. April 2980 D.Z. geboren und er verlässt Mittelerde im Jahr 61 V.Z. auf einem Elbenschiff gen Valinor.

Hamfast Gamdschie ist Bilbo Beutlins Gärtner. Als Sohn des alten Ohm erlernt Samweis den Beruf seines Vaters und wird ebenfalls Gärtner der Familie Beutlin. Mit Frodo verbindet ihn außerdem und in erster Linie eine große Freundschaft.

Wesen und Charakter

Sam ist von Natur aus sehr neugierig, interessiert und fasziniert was das Wesen der Elben betrifft. Er lauschte gerne ihrem Gesang und den Erzählungen; zudem liebte er Geschichten über Abenteuer und Drachen. Dies wird bereits am Anfang der Geschichte, direkt nach der Begegnung mit einem schwarzen Reiter, sehr eindrucksvoll geschildert, als sie das erste Mal auf Elben treffen:

‚Was ist mit den Elben?‘, fragte Sam, der zu aufgeregt war, um sich noch über den Reiter Gedanken zu machen. ‚Können wir nicht hingehen und sie sehen?‘

Der Herr der Ringe, Erstes Buch, Drittes Kapitel, Drei Mann hoch

Sam konnte niemals mit Worten beschreiben und auch nicht sich selbst deutlich erklären, was er in jener Nacht dachte oder fühlte, obwohl es ihm im Gedächtnis blieb als eines der wichtigsten Ereignisse seines Lebens. Am nächsten kam er seinen Gefühlen noch, wenn er sagte: ‚Ja, Herr, wenn ich solche Äpfel ziehen könnte, würde ich mich einen Gärtner nennen. Aber der Gesang war es, der mir zu Herzen ging, wenn du verstehst, was ich meine.‘

Der Herr der Ringe, Erstes Buch, Drittes Kapitel, Drei Mann hoch

Wichtige Stationen vor und nach dem Ringkrieg

Bei der Abreise der Gefährten aus Lórien erhielt Sam von Galadriel ein Kästchen mit Erde, die seinen Garten zu prachtvoller Blüte bringen sollte. Außerdem befand sich darin eine silberne Nuss; als Sam sie pflanzte, erblühte der erste und einzige Mallornbaum, den es je im Auenland gegeben hatte.

Als Frodo 3021 D.Z. Mittelerde verließ und sich in die Unsterblichen Lande aufmachte, vererbte er Sam sein Anwesen Beutelsend.

Sam heiratet seine Jugendfreundin Rosie Hüttinger. Sie hatten zusammen 13 Kinder und somit den größten Nachwuchs, den ein Hobbitpaar je gehabt hat: Elanor die Schöne, Frodo, Rosie, Merry, Pippin, Goldlöckchen, Hamfast, Margerite, Primula, Bilbo, Rubinie, Robi und Tolman (Tom).

Samweis Gandschie wird insgesamt sieben Wahlperioden lang zum Bürgermeister des Auenlands gewählt. Er lebt viele Jahre hoch angesehen im Auenland. König Elessar (Aragorn II) ernennt ihn später zu Ratsherren des Nördlichen Königreichs.

Sam ist nach Bilbo und Frodo der dritte und letzte Autor des Roten Buches der Westmark. Dieses Buch deklariert Tolkien als Grundlage für den Herrn der Ringe, d.h. die Geschichte des Herrn der Ringe wird in der Geschichte selbst von seinen Protakonisten aufgeschrieben.

Nach dem Tod seiner Frau Rosie im Jahr 82 V.Z. fährt Sam auf einem Elbenschiff in den Alten Westen nach Valinor, nachdem er seiner Tochter Elanor zuvor die von ihm vervollständigte Handschrift des Roten Buchs der Westmark übergeben hat. Er hat wie die anderen Ringträger auch das Privileg, nach Valinor segeln zu dürfen.

Während des Ringkrieges (Der Herr der Ringe)

Sam ist Frodos treuer Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg. Er war von Gandalf ursprünglich „nur“ als Frodos Begleiter auf seiner Reise zu Elrond nach Bruchtal vorgesehen. Sam begründet damit, dass er unbedingt Elben sehen wolle, von denen er schon so viel gehört habe. Bei Elronds Rat wird er zusätzlich zu einem Mitglied der Neun Gefährten bestimmt und Sam folgt Frodo durch Moria, Lórien und letztlich bis nach Mordor. Ohne ihn hätte Frodo seine Reise zum Schicksalsberg sicherlich nie erfolgreich beendet. Er war seinem Herrn stets ein mutiger, loyaler und naiver (im positivsten Sinne) Freund und Diener.

Sam liegt Frodo sehr am Herzen. Auf ihrer gemeinsamen Reise versucht er stets Frodo vor Unheil zu bewahren. Er ist z.B. der erste, der Boromir misstraut, und auch Gollum ist ihm nicht geheuer. Obwohl Frodo Gollum einige Male in Schutz nimmt steigt Sams Vertrauen in Gollum keineswegs.

Frodo wird von Gollum bei Kankras Lauer in einen Hinterhalt gelockt. Sam kämpft zunächst gegen Gollum und kurz darauf gegen die Riesenspinne Kankra am Pass bei Cirith Ungol, die Frodo mit einem Stich durch Ihren Giftstachel gelähmt und anschließend eingesponnen hat. Sam blendete das Untier mit dem Licht aus Galadriels Phiole und verletzte sie dann mit Frodos Elbenklinge Stich.
In dem Glauben, der vom Spinnengift betäubte Frodo sei tot, nimmt Sam den Ring und das Schwert Stich von Frodo und Galadriels Phiole, um die Aufgabe alleine zu beenden. Dadurch machte sich Sam ebenfalls (für ihn sicherlich völlig unbewusst) zu einem Ringträger.

[…]er [Sam] stöberte mit der linken Hand in seiner Brusttasche und fand, was er suchte[…]: Galadriels Phiole.
Galadriel!‘, sagte er schwach, und dann hörte er fern, aber deutlich Stimmen: die Rufe der Elben, die unter den Sternen in den geliebten Schatten des Auenlandes wanderten, und die Musik der Elben, die er im Schlaf in der Halle des Feuers in Elronds Haus vernommen hatte.
‚Gilthoniel A Elbereth!‘
Und dann löste sich seine Zunge, und seine Stimme rief in einer Sprache, die er nicht kannte:
‚A Elbereth Gilthoniel
o menel palan-diriel,
le nallon sí di’nguruthos!
A tiro nin, Fanuilos!‘

Und damit stand er taumelnd auf und war wieder Samweis, der Hobbit, Hamfasts Sohn.

Der Herr der Ringe, Viertes Buch, Zehntes Kapitel, Die Entscheidungen von Meister Samweis

Er rettet Frodo aus der Gefangenschaft der Orks aus dem Turm bei Cirith Ungol, und er gibt ihm den Ring und Stich wieder zurück und begleitet ihn aufopferungsvoll bis zum Orodruin. Die Orks halten Sam wegen den Verletzungen, die er Kankra zugefügt hat, für einen großen Elbenkrieger.

Am Ende ihrer Reise half Sam Frodo, den Orodruin zu erklimmen um den Einen Ring endlich zu vernichten; er schleppte und trug Frodo ein großen Teil des Weges.

Was sagt der J.R.R. Tolkien über die Figur Samweis Gamdschie? – Fazit

Sam ist der am genauesten gezeichnete Charakter. Er ist der Nachfolger von Bilbo aus dem ersten Roman und viel interessanter als Frodo, da er nicht so hochgesinnt sein muss und eine Berufung hat.

J.R.R. Tolkien – Briefe

Man kann durchaus behaupten, dass Sam im Vergleich zu Frodo der Held in der Geschichte ist, auch wenn sich Sam in der Geschichte dessen überhaupt nicht bewusst ist. Er macht sich selbst zum Ringträger, als es Frodo nicht mehr sein kann, er kämpft ohne zu zögern gegen die Orks bei Cirith Ungol um den gefangenen Frodo zu retten. Er handelt vollkommen uneigennützig und „einfach“ nur, weil er seinen Freund Frodo nicht im Stich lassen will. Er handelt instinktiv und – wie oben beschrieben – naiv; er hilft Frodo um jeden Preis und ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Es scheint ihm egal zu sein, dass er oftmals sein eigenes Leben dabei riskiert und über sich hinaus wächst bzw. wachsen muss. Wohl nicht zuletzt deswegen gab Tolkien ihm den Namen Samweis. Lt. Robert Forsters großem Mittelerde-Lexikon ist der Name das „übersetzte Äquivalent zum ursprünglichen Hobbitnamen Banazîr (kurz: Ban), was ‚Halb-Weise‘ (übersetzt: Einfaltsspinsel) bedeutet“.

Elessars Königsbrief

Als Königsbrief wird der Brief bezeichnet, den König Elessar an Bürgermeister Samweis Gamdschie schrieb.

Tolkien entwarf davon mehrere Versionen in englischer und in grauelbischer Sprache (Sindarin) und wollte ihn mit passendem Tengwar-Schriftstück im Anhang zum Herrn der Ringe gedruckt sehen. Er entschied sich letztlich dazu, einige Details zu streichen, weshalb dieser Brief erst nach seinem Tod in der History of Middle-Earth, Sauron Defeated veröffentlicht wurde (HoME IX, Sauron Defeated, Part one, The Epilogue).

Weitere Namen und Titel

Samweis der Beherzte

Als Sam sich fragte, ob ihre Geschichte jemals erzählt werden würde meinte Frodo daraufhin, dass Sam in der Erzählung so genannt werden würde.
(Der Herr der Ringe, Viertes Buch, Achtes Kapitel, Die Treppen von Cirith Ungol)

Perhael

Sams Sindarinname mit der Bedeutung „Halb-Weise (Der Herr der Ringe, Sechstes Buch, Viertes Kapitel, Das Feld von Cormallen)

Panthael

Aragorns Anmerkung im Königsbrief, wie man Sam eigentlich nennen sollte. Der Name ist Sindarin und bedeutet „Voll-Weise„, im Gegensatz zu Perhael (Halb-Weise).

[Sam zu seiner Tochter Elanor] ‚Well, it’s rather peculiar,‘ said Sam. ‚For in the Elvish part, if
you must know, the King says: „Master Perhael who should be
called Panthael“. And that means: Samwise who ought to be
called Fullwise. So now you know what the King thinks of your
old father.‘

The History of Middle-earth Vol. IX, Sauron Defeated, Epilogue, The second Version of the Epilogue

Bürgermeister von Michelbinge

(Der Herr der Ringe, Anhänge und Register, Anhang B)

Sam Gärtner

Späterer Name von Sam zurückgehend auf Sams Beruf. (Der Herr der Ringe, Anhänge und Register, Anhang C/Anhang D)

Harthad Uluithiad

Sindarin für Unauslöschliche Hoffnung, in einer frühen Version des Kapitels „Viele Begegnungen“ gibt Gandalf Sam diesen Namen.
(Home IX, Sauron Defeated, Many Partings)

And the bards and the minstrels should give them new names: Bronwe athan
Harthad and Harthad Uluithiad, Endurance beyond Hope and
Hope unquenchable. And to those names men drank in honour; but Sam went very
red, and murmured to Frodo: ‚I don’t know what my Dad
would think of the change: he was always against outlandish
names.‘

The History of Middle-earth Vol. IX, Sauron Defeated, Many Partings

Banazîr Galbasi

Sams Name im unübersetzten Hobbitisch (Abkürzung: Ban).
Banazîr und auch Samweis bedeuten übersetzt „Halb-Weise„, sprich „Einfaltspinsel„.
(Der Herr der Ringe, Anhänge und Register, Anhang F)

Sam-dad

Bedeutung etwa „Papa-Sam„, so wird Sam zumindest von seiner Tochter Elanor genannt. (HoME IX, Sauron Defeated, Epilogue, The second Version of the Epilogue)

Perhael-adar

Ins Sindarin übertragener Neologismus, abgeleitet von der Bezeichnung „Sam-dad„, mit der Bedeutung
halfwise-dad = halbweiser-Papa
(HoME IX, Sauron Defeated, Epilogue, The second Version of the Epilogue)

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