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Überblick

Der Elbenprinz Legolas ist der Sohn des Elbenkönigs Thranduil (König der Waldelben im nördlichen Düsterwald); Sein Großvater war König Oropher (er fiel in der Schlacht auf der Dagorlad 3434 ZZ).

Legolas ist Mitglied in der Gemeinschaft des Ringes, einer der neun Gefährten. Er segelte im Jahr 120 des Vierten Zeitalters in den Westen.

  • Rasse: Sindar (Elben, Waldelben)
  • Bedeutung des Namens: Sindarin: laeg (im waldelbischen Dialekt: leg) bedeutet „grün“ und golas von las(s) für „Laub“ oder „Gesamtheit von Blättern

Weitere Namen

  • Legolas Grünblatt (orig.: Legolas Greenleaf)
  • Legolas aus dem Waldlandreich (orig.: from the Woodland Realm)
  • Legolas aus dem Elbenreich im Düsterwald (Übersetzung von Wolfgang Krege)

Aussehen und Charakter von Legolas

Legolas war in grün und braun gekleidet, führte neben seinem Bogen auch ein langes weißes Messer mit sich und trug nur leichtes Schuhwerk. Der Elb konnte meisterlich mit Pfeil und Bogen umgehen. Mit seinen scharfen Augen konnte er auch im Dunklen meilenweit sehen.

Es schien Legolas, als er seine weitblickenden Augen anstrengte, dass er einen weißen Schimmer erspähte: vielleicht funkelte in der Ferne die Sonne auf einer Zinne des Turms der Wacht. Und noch weiter weg, unendlich fern und dennoch eine gegenwärtige Drohung, war eine kleine Flammenzunge.

Der Herr der Ringe, Drittes Buch, Sechstes Kapitel, Der König der Goldenen Halle

Legolas sprach Sindarin in einem waldelbischen Dialekt. In seinem Wesen zeigte sich deutlich das der Waldelben, wie es bereits im Hobbit beschrieben wurde. Er liebte Bäume und kannte viele Lieder und alte Erzählungen. Er war seinen Gefährten ein treuer Begleiter.

Legolas im Dritten Zeitalter

Über Legolas‘ Leben aus der Zeit, die vor der Handlung von der Herr der Ringe spielt, ist wenig Konkretes bekannt. Er wird im Dritten Zeitalter ca. 1.000-1.500 Jahre vor Beginn des Ringkrieges geboren. Ein exaktes Geburtsdatum wird von Tolkien nicht überliefert.

Elronds Rat

3018 DZ wurde Legolas als Bote seines Vaters Thranduil nach Bruchtal entsandt. Er nahm an Elronds Rat teil und wurde als Vertreter der Elbenvölker zu einem der Gefährten bestimmt, die den Ringträger Frodo Beutlin bei seiner Reise zum Schicksalsberg begleiten sollten. Die Gemeinschaft des Ringes startete am 25. Dezember 3018 in Bruchtal.

Die Reise der Gefährten

Auf Ihrem Weg über den Pass des Berges Caradhras wurde die Gemeinschaft von einem heftigen Schneesturm überrascht, der von dem abtrünnig gewordenen Saruman, dem Oberhaupt des Istari-Ordens, heraufbeschworden wurde. Legolas hatte bald einen Weg aus dem Unwetter ausgemacht und führte seine Gefährten durch diese gefährliche Passage. Gandalfs Vorschlag, die alternative Route durch die Minen von Moria zu gehen, lehnte Legolas ab. Nach dem Warg-Angriff wanderten die Gefährten bis an das Westtor des ehemaligen Zwergenreichs Moria/Khazad-dûm. Auf Ihrem Weg durch die unterirdischen Hallen gelangten Sie in die Kammer von Mazarbul. Legolas und die anderen Gefährten flüchteten sich dort über Durins Brücke nach draußen, während sich Gandalf der Graue dem Balrog aus Moria stellte und sich im Kampf mit diesem in den Abgrund stürzte. Auf der Flucht sah Legolas das Wesen aus Schatten und Feuer und erkannte es als Balrog.

Begegnung mit Galadriel in Lórien

Schließlich führte es die Gemeinschaft nach Lothlórien, dem Goldenen Wald; Legolas kam zum ersten Mal in das das Reich der Galadhrim (Waldbewohner). In Begleitung von Frodo und Sam sprach er beim Betreten des Waldes mit den Grenzwächtern der Galadhrim und verhandelte mit Ihnen. Sie waren bereit, alle Gefährten bis auf den Zwerg Gimli zu Ihrer Herrin Galadriel vorzulassen. Legolas‘ Vorschlag, Gimli mit verbundenen Augen den Goldenen Wald betreten zu lassen wäre gebilligt worden, es sei denn Legolas hätte sich ebenfalls die Augen verbunden, was dieser aber ablehnte. Aragorn schlichtete des Disput, indem nun alle Gefährten den Wald mit verbundenen Augen betreten sollten.

Legolas und Gimli

Legolas verbrachte viel Zeit bei den Galadhrim, mit denen er verwandt war und wurde einige Male von Gimli begleitet. Zwischen dem Elb und dem Zwerg entwickelten sich während dem Aufenthalt in Lothlórien eine enge Freundschaft. Zum Abschied wurde Legolas von Galadriel mit einem Bogen nach der Machart der Galadhrim und einem Köcher voller Pfeile beschenkt.

Einen Teil ihrer Wegstrecke legt die Gemeinschaft auf dem Fluss Anduin zurück. An einer Stelle wurden sie von einem Reittier der Nazgûl angegriffen (was zum Zeitpunkt des Angriffs noch nicht ganz klar war). Legolas holte das Tier trotz der Dunkelheit mit einem einzigen Pfeil seines Bogens vom Himmel, ein meisterlicher Schuss.

‚Elbereth Gilthoniel!‘, seufzte Legolas, als er hinaufschaute. Und während er noch schaute, kam etwas Dunkles aus der Schwärze des Südens hervor, wie eine Wolke geformt und doch keine Wolke, denn es bewegte sich schneller, raste auf die Gruppe zu und löschte, als es sich näherte, alles Licht aus. Bald sah man, dass es ein großes geflügeltes Wesen war, schwärzer als Höhlen in der Nacht.
[…]Plötzlich sang der große Bogen aus Lórien. Schrill schoss der Pfeil von der Elbensehne. Frodo schaute auf. Fast über ihm schwankte das geflügelte Wesen.
Es gab einen misstönenden, krächzenden Schrei von sich, als es herabstürzte in die Finsternis auf dem östlichen Ufer. Der Himmel war wieder klar.

Der Herr der Ringe, Zweites Buch, Neuntes Kapitel, Der Große Strom

Helms Klamm – Die Schlacht um die Hornburg

Beim Angriff von Sarumans Orkheer aus Isengart bei der Schlacht um die Hornburg in Helms Klamm in der Nacht vom 3. bis zum 4. März 3019 DZ kämpften Legolas und Gimli Seite an Seite. Sie teilten sich während der Schlacht gegenseitig die Kopfzahlen ihrer getöteten Gegner mit. Am Ende kam Legolas auf einundvierzig getötete Gegner, Gimli übertraf ihn um genau einen Zähler.
Nach dieser Schlacht gaben sich die beiden gegenseitig ein Versprechen: Gimli versprach Legolas, mit ihm den Fangornwald zu besuchen; und Legolas versprach Gimli im Gegenzug, mit ihm die Glitzernden Höhlen zu besuchen.

Das Ende des Ringkrieges und des Dritten Zeitalters

Gemeinsam mit den Waldläufern des Nordens unter der Führung von Halbarad und den Elben Elladan und Elrohir durchschritt Aragorn das Tor der Toten. Ihnen folgten Legolas und Gimli. Dem Zwerg widerstrebte es gewaltig, seinen Gefährten an diesen Ort zu folgen.

Nach der Schlacht auf den Pelennor-Feldern vom 13. bis 15. März 3019 DZ blieben Legolas und Gimli noch einige Zeit in Minas Tirith. Legolas bedauerte die leblose die Stadt. Sollte Aragorn nun endgültig den Thron besteigen versprach er, lebende Bäume und singende Vögel in die Stadt zu bringen.

Ein letztes Mal kämpfte Legolas mit seinem Freund Gimli bei der Schlacht am Morannon am 25. März 3019 DZ Seite an Seite.

Auf dem Fest nach Saurons Sturz auf dem Feld von Cormallen wanderte Legolas in den Wäldern Ithiliens umher. Er entschloss sich dazu, Einige aus seinem Volk herzuführen um dort zu wohnen, wenn es sein Vater Thranduil gestattete. Nachdem Aragorn den Thron bestieg und somit König des Wiedervereinigten Königreiches war und nach seiner Hochzeit mit Arwen zog der Rest der Gemeinschaft zurück in Richtung Norden. In Helms Klamm löste Legolas sein Versprechen gegenüber Gimli ein, denn er bestaunte dort die Glitzernden Höhlen. Bei Isengart nahmen sie Abschied von den anderen Gefährten und sie besuchten den Fangorn, wie es Gimli seinem Elbenfreund versprochen hatte.

Das Vierte Zeitalter, die Zeit nach dem Ringkrieg

Die einzigartige Freundschaft von Legolas und Gimli bestand auch nach dem Ringkrieg weiter. Während Gimli Herr der Glitzernden Höhlen wurde, führte Legolas, wie er es gesagt hatte, Elben seines Volkes aus dem Eryn Lasgalen nach Ithilien, wo sie siedelten und das durch jahrelange Kriegshandlungen versehrte Land neu begründeten.

Sein [Gimlis] Freund Legolas brachte auch Elben aus Grünwald in den Süden, und sie wohnten in Ithilien, und es wurde wieder das schönste Land des Westens.

Der Herr der Ringe – Anhänge, Drittes Kapitel, Durins Volk

Lt. den Anhängen zum Herrn der Ringe, dass sich Legolas nach dem Tod von König Elessar im Jahre 120 VZ, in Ithilien ein graues Schiff baute und über das Meer in den Westen segelte. Mit ihm kam der inzwischen gebrechliche Gimli. Und als ihr Schiff am Horizont verschwand, war in Mittelerde das Ende der Gemeinschaft des Ringes gekommen.

Dann baute Legolas in Ithilien ein graues Schiff und segelte den Anduin hinunter und weiter über das Meer; und mit ihm, heißt es, ging Gimli der Zwerg. Und als das Schiff davonfuhr, war in Mittelerde das Ende der Gemeinschaft des Ringes gekommen.

Wir haben gehört, dass Legolas Gimli, Glóins Sohn, mitnahm wegen ihrer großen Freundschaft, die größer war als jede, die es je zwischen Elb und Zwerg gegeben hat. Wenn das stimmt, dann ist es wahrlich seltsam: dass ein Zwerg um einer Liebe willen bereit ist, Mittelerde zu verlassen, oder dass die Eldar ihn aufnehmen oder die Herren des Westens es erlauben. Aber es heißt, dass Gimli auch deshalb ging, weil er den Wunsch hatte, Galadriels Schönheit wiederzusehen, und es mag sein, dass sie, die mächtig war unter den Eldar, dieses Vorrecht für ihn erlangte. Mehr kann darüber nicht gesagt werden.

Der Herr der Ringe – Anhänge, Drittes Kapitel, Durins Volk

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