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Alan Lee ist bei vielen Tolkienfreunden einer der beliebtesten Künstler. Die Kombination aus Aqueralltechnik und reduzierter Strichführung bildet die unverwechselbare Handschrift des Künstlers und zieht den Betrachter oft magisch in seinen Bann.

Bekannt wurde er insbesondere durch Buchillustrationen für „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“, später wurde er von Peter Jackson zur Ausarbeitung der Filmsets für die Herr der Ringe- und Der Hobbit-Filmtrilogien engagiert.

It felt as though the author had taken every element I’d ever want in a story and woven them into one huge, seamless narrative; but more important, for me, Tolkien had created a place, a vast, beautiful, awesome landscape, which remained a resource long after the protagonists had finished their battles and gone their separate wars.

Alan Lee

 

Über Alan Lee

Geburt: 1947 in Middlesex, England
Ausbildung: Kunststudium an der Ealing School of Art, Fachrichtung Illustrationen.

 

Nach dem Studium lebte und arbeitete er für eine Weile in London und zog 1976 nach Dartmoor um. Die meisten seiner Arbeiten vor 1978 waren Aufträge für die Verlags- und Werbebranche. Dies änderte sich mit der Veröffentlichung des Bestsellers „Faeries“. Dadurch etablierte sich Lee als Illustrator und gewann sogar die Kate Greenaway Goldmedaille für seine Illustrationen.

Familie: Alan Lee lebt heute immer noch in Dartmoor. Er ist verheiratet mit Marja Lee Kruyt aus den Niederlanden; sie ist selbst eine talentierte Malerin und eine keltische Harfenspielerin. Gemeinsam haben sie zwei mittlerweile erwachsene Kinder (Owen und Virginia). Virginia ist Bildhauerin und arbeitete u.a. mit WETA und entwarf u.a. Skulpturen für die Herr der Ringe-Trilogie.
Bücher: Alan Lee ist für seine Buchillustrationen bekannt und illustrierte zahlreiche Buchumschläge. Seine Arbeiten sind z.B. auf der dreibändigen Herr der Ringe-Ausgabe von 1987 zu finden und auf den Bänden VI bis IX der History of Middle-Earth.

 

Lee illustrierte außerdem die Herr der Ringe-Ausgabe von 1991, eine Jubiläumsausgabe zu Tolkiens 100. Geburtstag mit 50 Farbtafeln sowie die 1997er Hobbit-Ausgabe.

Einflüsse: Alan Lee wurde inspiriert von einigen der Buchillustratoren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, darunter Arthur Rackham und Edmund Dulac, insbesondere Burne-Jones und andere Präraffaeliten und der Arts-&-Crafts-Bewegung, die sie hervorgebracht hatte. Vorbilder aus der klassischen Malerei sind Rembrandt, Pieter Bruegel – der Ältere, Hieronymus Bosch, Albrecht Dürer, und William Turner. Botticelli, Bellini, da Vinci. Ihre Arbeiten sind ruhig, kontrolliert und doch enthält jedes Gesicht und jede Landschaft eine solche Leidenschaft.
Sein Handwerk: Fast alle Werke schuf Alan Lee mittels Wasserfarben. Zu Beginn, bevor Ihnen mit kleinen Skizzen Leben eingehaucht wird, verfeinert er das Bild in seiner Vorstellung mit Hilfe von Modellen – i.d.R. sind dies seine Freunde oder Familie. Die anschließend erstellte(n) Skizze(n) überträgt er auf Aquarellpapier.

 

I like to leave as much unresolved as possible before starting to put on washes. This allows for an interaction with the medium itself, a dialogue between me and the paint. Otherwise it is too much like painting by number, or a one-sided conversation.

Alan Lee

Alan Lees Heimat in Dartmoor bildet die Grundlage für viele seiner Werke. Die Zusammenführung von Fotos und Skizzen beschreibt Lee so, erst mit Hilfe der Ideen und Skizzen seiner Fantasie freien Lauf zu lassen um sie anschließend aufgrund seiner Erfahrungen und Fotos in der Realität zu „erden“.

Weitere Interessen: Mythos und Folklore, Literatur, Poesie, Musik – besonders Jazz, Blues und der Gesang von June Tabor, Archäologie, Geschichte, internationale Reisen und lange Spaziergänge durch Wald Devon.
Zum Thema Tolkienillustrationen: Es ist zwar eine Gratwanderung Tolkiens Welt zu illustrieren, aber man muss sich trauen, sein eigenes Urteil zu bilden und seiner Vorstellung zu vertrauen. Tolkiens Beschreibungen sind so schön und poetisch, aber er hat uns auch viel Platz für unsere eigenen kleinen Erkundungen gelassen.
Sonstiges: Durch seine Arbeiten als Szenenbildner bei den Filmen „Legende“, „Eric, der Wikinger“ und „Merlin“ hat sich Lee im Fantasy-Genre einen Namen gemacht und wurde von Peter Jackson engagiert, die Sets zu „Der Herr der Ringe“ und später zu „Der Hobbit“ maßgeblich mitzugestalten. Alan Lees Aufgabe ist es, einen unverwechselbaren Look von Mittelerde zu schaffen. Wenn man die Filme mit Lees Illustrationen für Der Herr der Ringe vergleicht, erkennt man auf Anhieb seinen starken Einfluss für das Filmprojekt.

 

Wenn er nicht gerade an Filmsets arbeitet ist Alan Lee in seiner Heimat in Dartmoor im Südwesten Englands. Dort ist er in seinem Atelier zugange, das sich in einer altertümlichen, rosenbedeckten Scheune über ganze zwei Etagen erstreckt. In dem selben kleinen Dorf leben weitere Künstler, wie Brian & Wendy Froud, William Todd Jones, Terri Windling und andere.

Alan Lee ist Gründungsmitglied der alljährlichen Mythic Garden-Ausstellung im Stone Lane Gardens (Botalischer Garten).

Seine bekanntesten Illustrationen im Bezug auf Tolkiens Welt

1987

 

 

In dieser Zeit wurde Alan Lee der Haupt-Illustrator für den wichtigsten Fantasyautoren J.R.R. Tolkien. Der Herr der Ringe wurde in drei Bänden neu aufgelegt und die Schutzumschläge dazu wurden vom Lee illustriert.

 

Als die mehrteilige History of Middle Earth erschien steuerte Lee die Cover zu den Bänden VI-IX bei, was ihm die Tür zum Illustrator der Jubiläumsausgabe des Herrn der Ringe öffnete.

1992 Zum 100. Jahrestag von Tolkiens Geburtstag wurde eine neue 1200 Seiten starke Ausgabe von Der Herr der Ringe geplant. Der Illustrator der Wahl war Alan Lee. Mit 50 Farbtafeln war das Buch eine künstlerisch atemberaubender und ein kommerzieller Erfolg. Er hat alle neuen Illustrationen für die 1993 J.R.R. Tolkien -Kalender und eine neue Ausgabe von The Hobbit im Jahr 1997. Er war so auf das Material , dass bei David Day schrieb ein Buch über die Bedeutung des Ringes in Mythos und Literatur, betitelt er das Buch Tolkiens Ring und bekam Alan Lee um es zu illustrieren verbunden. (siehe unten für seine Interpretation der Rheintöchter . )
1993 alle Motive des 1993er Tolkien-Kalenders
1994 Illustrationen zu David Days „Tolkien’s Ring“. Das Buch beschreibt die Bedeutung des Einen Ringes in Mythos und Literatur. Bereits 1984 illustrierte Lee das Werk „Castles“ von David Day.
1997 Neuauflage des Hobbit: Die Illustrationen stammen ebenfalls von ihm.

Weitere wichtige Projekte und Ereignisse

1985 Legende – Arbeit als Szenenbildner
1989 Erik, der Wikinger – Arbeit als Szenenbildner
1993 Illustrationen für die Ilias (Black Ships Bevor Troy, adaptiert von Rosemary Sutcliff)
Lee wurde für dieses Werk mit dem Kate Greenaway Award ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird jährlich für die besten Kinderbuchillustrationen, die in Großbritannien erschienen sind, verliehen.
1995 Die Odyssee (Die Irrfahrten des Odysseus, adaptiert von Rosemary Sutcliff)
1998 Merlin – Arbeit als Szenenbildner

Quelle: