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Quendi

Der Sammelbegriff für alle Elben ist QUENDI, „die mit Stimmen sprechen“ (Silm III: „Vom Erwachen der Elben„). Allerdings nannten sie sich später nicht mehr selbst so, nur in der Überlieferung blieb diese Bezeichnung erhalten.

Der Begriff QUENDI umfasst also alle Elben, die sich zur Zeit ihres Erwachens am See von Cuiviénen noch nicht in Stämme aufteilten. Erst ihre unterschiedliche Reaktion auf die Einladung der Valar nach Aman führte zu ihrer Einteilung in verschiedene Völker:

Eldar

Jene, die die Reise antraten (unabhängig davon wie weit sie kamen), nennt man die ELDAR (Silm. Kapitel III). Die Elben von Aman bezeichneten später alle Elben mit ELDALIE (Elbenvolk), obwohl genau genommen die AVARI (s. unten) ebenfalls Elben sind. Das führte insofern zu keinen Problemen, als man von den AVARI ohnehin kaum mehr etwas hörte.

Die ELDAR haben also gemeinsam, dass sie sich alle auf die Reise begaben. Sie können weiter unterteilt werden in die

1. Vanyar

Die „Blondelben“ (vanya heißt „hell, schön“ auf Quenya) waren die ersten, die nach Aman (das Segensreich im Westen) kamen. Sie blieben auch dort und spielen deshalb in den Geschichten um Mittelerde keine Rolle mehr. Es war die kleinste der Gruppen, die nach Aman aufbrachen. Sie waren Manwës und Vardas Lieblinge.

Anm: Nur durch Fingolfin und Finarfin kam Blut der Vanyar nach Mittelerde zurück, denn beide sind Kinder von Finwe, einem König der Noldor, und Indis, einer Vanya.

Auch in Galadriel, Tochter Finarfins, steckt somit Blut der Vanyar. Ihr gold- und silberblondes Haar zeugt von dieser Verwandtschaft (Galadriel heißt „Mädchen, mit Strahlenkranz gekrönt“ in Sindarin).

Siehe dazu die Stammbäume im Anhang des Silmarillion.

2. Noldor

Sie waren die zweite Gruppe, die der Einladung nach Aman Folge leisteten.

Sie sind nach ihrem Wissen benannt. Man nennt sie auch die „Hochelben“ oder wegen ihrer späteren Geschichte die „Verbannten„. Quenya wurde ihre Hochsprache. Sie lernen viel von Aulë, sind Künstler, Handwerker und Entdecker gleichermaßen.

Ihr größter Künstler Fëanor erschuf die Silmaril (Silm. Kap. VI und VII) und auch die Tengwar, die Elbenschrift; ursprünglich von Rúmil erdacht, gestaltete er sie neu (LotR Anhang E, II).

Fëanors Revolte gegen die Valar führte zu viel Unheil, unter anderem zu Sippenmord und Verbannung aus Aman (Silm., Kap. IX). Nur einige Noldor schlossen sich nicht an und blieben zurück (ihr König war Finarfin).

Im Buch der Verschollenen Geschichten findet man für die NOLDOR die frühe Bezeichnung GNOME.

>> Zur ausführlichen Beschreibung des Noldorvolkes

3. Teleri (Einzahl Teler)

Sie stellten die größte Schar und brachen als letzte auf; daher ihr Name „Die Letzten„, Silm. Kap. III. Sie brauchten so lange, weil sie so unentschlossen waren. Sie selbst nannten sich Lindar, „Die Singenden“ (NaME Teil II, Anhang A).

Sie spalteten sich in drei Gruppen:

  1. Die Nandor
    überlegten es sich noch vor dem Nebelgebirge anders und blieben zurück. Sie nannte man später auch LAIQUENDI, Grünelben, und waren sehr naturverbunden. (Silm, Kapitel X). Sie wanderten schließlich nach Ossiriand und genossen den Schutz von Ulme. Ihre besonderen Fähigkeiten lagen in der Jagd (Bogenschützen). Die WALDELBEN des Dritten Zeitalters sind mit ihnen verwandt (und auch mit den SINDAR, hier fand eine Vermischung statt, NaME Teil II, Anhang A). Thranduil aus dem Hobbit ist im 3. Zeitalter der König der Waldelben aus dem Düsterwald und Legolas aus HdR ist sein Sohn.
  2. Die Sindar
    (Grauelben) blieben in Beleriand, kamen also auch nie nach Aman (Silm, KapX). Elwe (Thingol) war ihr Fürst (aus seiner Verbindung mit der Maia Melian entsprang Lúthien).
    Einer ihrer weisesten und ältesten Vertreter ist Círdan, der Schiffbauer, der auf Anraten von Osse mit seinen Teleri an den Küsten von Mittelerde blieb (–> SEEELBEN) und lange Narya, den roten der Ringe der Macht trug (jener Ring, den er später an Gandalf weiter gab).
    Kleine Anmerkung off-topic: er ist der einzige Elbe, von dem geschrieben steht, dass er einen Bart trug. SINDAR und NANDOR zusammen nennt man auch ÚMANYAR (= „nicht von Aman„, weil sie nie dort waren).

    >> Zur ausführlichen Beschreibung der SINDAR
  3. Solosimpi
    Ein Teil der TELERI ließ sich schließlich übersetzen und wohnte erst in Tol Eressea und dann in Eldamar. In den Verschollenen Geschichten heißen sie SOLOSIMPI („Flötenspieler„). Diese Elben blieben auch in Aman und schlossen sich nicht der Rebellion der NOLDOR an.

Avari

Jene Elben, die die große Reise niemals antraten, werden die Widerstrebenden oder AVARI genannt. Von ihnen hörte man nichts mehr weiter. Sie spielen in Tolkiens Mythologie keine weitere Rolle mehr.

Weitere „Sammelbegriffe“ für Elben (siehe Anhang des Silmarillion):

  • MORIQUENDI = SINDAR + NANDOR (beides TELERI) + AVARI
    Der Name bedeutet „Dunkelelben„, weil sie nie das Licht der Bäume sahen.
  • CALAQUENDI: Das „Gegenstück“ zu MORIQUENDI: VANYAR + NOLDOR + ein Teil der TELERI
    Der Name bedeutet „Lichtelben“. Jene also, die zu den Zeiten der Zwei Bäume nach Aman kamen.