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Wie kam es zu dem Schicksal?

Der Elben Schicksal war es also der Welt immer müder zu werden und im Laufe ihres Lebens immer trauriger zu werden und sich am Ende nur noch nach der Vergangenheit zu sehnen.

Im 1. ZA von Arda sprach Mandos in Valinor, nach Fëanors Verrat an den Valar und den Teleri, zu den Elben:

… Denn wenn auch Eru euch nicht bestimmt hat, in Ea zu sterben, und keine Krankheit euch befallen kann, so könnt ihr doch erschlagen werden, und erschlagen sollt ihr werden: durch Waffen und durch Leid und Qual; und nach Mandos werden eure unbehausten Geister dann kommen… Und jene, die in Mittelerde ausharren und nicht nach Mandos kommen, sollen der Welt müde werden wie einer schweren Last und sollen verfallen und wie Schatten der Reue werden vor dem jüngeren Geschlecht, das nach euch kommt …

Mit diesem Fluch wurden viele der Elben aus Valinor nach Mittelerde verbannt. So war das Schicksal der Elben für immer besiegelt und wurde nur dadurch gemindert, dass es ihnen am Ende des 1. ZA wieder erlaubt war nach Valinor zurückzukehren.

Die Wandlung der Welt

Jahre später im 2.ZA ging die von den Menschen besiedelte Insel Númenor in einem großen Kampf der Valar unter. In diesem Kampf veränderte sich auch das Aussehen von Mittelerde und der gerade Weg nach Valinor, zu den Unsterblichen Landen, von Mittelerde aus war verloren. In Zukunft konnten nur diejenigen den Weg nach Valinor finden, denen es erlaubt war dorthin zu kommen. Wie ein Zitat aus dem Silmarillion berichtet:

… Und jene, die am weitesten fuhren, beschrieben bloß einen einen Kreis um die Erde und kehrten am Ende müde wieder dahin zurück, wo sie abgefahren; und sie sagten: Alle Wege sind krumm heutzutage.

Das Silmarillion

Der Anfang der Völkerwanderungen der Elben

Bald nach der letzten Schlacht der Elben, der Schlacht von Dagorlad, begann für sie das 3.ZA, in dem sich ihr Schicksal erfüllen sollte. Und so begannen die Völkerwanderungen der Elben.

Die mächtigsten Stätten der Elben in diesem ZA waren Bruchtal und Lothlórien, was zu einem großen Teil den Ringen der Macht zuzuschreiben war die sich dort in Verwahrung befanden. Andere Elbenreiche im 3. ZA waren der Düsterwald und die Grauen Anfurten. Wenn man vom Schicksal der Elben spricht sind die Grauen Anfurten, Mithlond genannt, ein wichtiger Punkt. Ein Zitat aus dem Silmarillion kann den Anfang der Wanderungen der Elben am besten beschreiben:

An den Ufern des Golfes von Lhûn erbauten die Elben ihre Häfen und nannten sie Mithlond, die Grauen Anfurten; und dort lagen viele Schiffe, denn der Ankerplatz war sicher. Von den Grauen Anfurten aus setzten von Zeit zu Zeit manche der Eldar Segel, um die dunklen Zeiten der Erde zu fliehen; denn den Erstgeborenen hatten die Valar die Gunst gewährt, dass sie noch immer den Geraden Weg nehmen und, wenn sie wollten, zu ihrem Volk in Eressea und Valinor heimkehren könnten, jenseits der umzingelnden Meere.

Círdan der Schiffbauer war der Herr der Grauen Anfurten. Als er Gandalf einen der drei Elbenringe übergab, sagte er zu ihm: ‚… Was aber mich angeht, so ist mein Herz bei der See, und ich will am grauen Gestade bleiben und die Anfurten bewachen, bis das letzte Schiff fährt. Dann werde ich hier auf dich warten.‘

Das Silmarillion

Bevor dieses letzte Schiff abfuhr begaben sich aber noch viele der Erstgeborenen an die Grauen Anfurten um ihrem Schicksal zu folgen.

Das Ende des Dritten Zeitalters

Um zu verstehen, wie die Elben von ihrem Schicksal betroffen waren, muss man sich die von Tolkien niedergeschriebenen Ereignisse als Beispiel nehmen.

Ein wichtiges Ereignis war die Geschichte von Amroth und Nimrodel. Amroth war der König von Lórien und er lebte auf dem Cerin Amroth als eine Art Wald-Elb. Dies tat er wegen seiner Liebe zu Nimrodel, die ihrerseits eine Waldelbin war. Nimrodel wollte einer Heirat jedoch nur zustimmen, obwohl sie ihn liebte, wenn er sie in die Unsterblichen Lande bringen würde, so sehr verlangte es sie nach dorthin zurückzukehren. So sagte sie in einem langen Zwiegespräch zu ihm:

‚Dieses Gelöbnis werde ich halten, und wir werden heiraten, wenn du mich in ein Land des Friedens bringst.‘ Darauf antwortete er ihr: ‚Aber zur Zeit gibt es in Mittelerde keines und für das Elbenvolk wird es dort nie wieder eines geben. Wir müssen nach einer Überfahrt über das Große Meer in den alten Westen suchen.‘

Als Amroth Nimrodel nun zu dem Elbenhafen Edhellond in Belfalas führen wollte um mit ihr nach Valinor zu segeln, wurden sie voneinander getrennt und nie wieder gesehen. Man weiß nur, dass Amroth lange auf einem der Elbenschiffe auf sie wartete als das Schiff losgerissen wurde. Weiter heißt es, dass er ins Meer sprang weil er nicht ohne Nimrodel nach Eressea oder Valinor gehen wollte.

Ein weiteres Beispiel ist die Begegnung Frodos mit Gildor im Auenland im Jahre 3018 3.ZA. Denn Gildor berichtete:

Im Exil sind wir, und die meisten von unserer Art sind schon vor langer Zeit von hinnen geschieden, und auch wir säumen hier nur noch ein wenig,bevor wir heimkehren übers Große Meer. Doch manche der Unseren leben noch im friedlichen Bruchtal.

Der letzte und vermutlich traurigste bekannte Bericht der hier als Beispiel dienen soll ist sie Weissagung Círdans, die sich schließlich im Jahre 3021 3. ZA ereignete. An den Grauen Anfurten wartete Círdan mit dem letzten verbliebenen Schiff, das nach Valinor segeln sollte. Es sollte einige der Mächtigsten von Mittelerde nach Valinor bringen: Galadriel, Elrond und Gandalf, die Träger der drei Elbenringe, Celeborn, Galadriels Gemahl, und Frodo der Halbling, der den Einen Ring zerstörte, denn den Trägern des Einen Ringes war es erlaubt worden Valinor zu betreten.

Der letzte uns bekannte Elbe der nach Valinor fuhr war der Elbe Legolas, ein Mitglied der Ringgemeinschaft.

So konnte es für die Elben im 3. ZA kein „gutes“ Ende nehmen, weder durch einen Sieg noch die Zerstörung Saurons. Denn ihr Schicksal war es Mittelerde für immer den Menschen zu überlassen und ihre Gestade für immer zu verlassen.