Inhaltsverzeichnis

Tolkien hat in seinem Leben neben den mittelerdebezogenen noch eine ganze Reihe anderer Bücher geschrieben, viele Werke wurden sogar erst nach seinem Tode von seinem Sohn Christopher Tolkien überarbeitet, zusammengefasst und veröffentlicht.

Ich will in Folgenden eine tabellarische Übersicht der bekanntesten, bisher erschienenen Werke geben, chronologisch geordnet nach dem Erscheinungsjahr der englischen Fassung. Diese Liste ist nicht vollständig, Tolkien war an sehr vielen Projekten beteiligt. Seine Gedichte, Reportagen und Essays wurden auch in diversen anderen Büchern, Zeitungen u.m. veröffentlicht. Es gab im Laufe der Jahre viele Neuauflagen, Sondereditionen und Sammelbände. Diese werden in der folgenden Liste nicht explizit aufgeführt.

Veröffentlichungen von 1975 bis 2018

1975

A Tolkien Compass

Ein Mittelerdeführer incl. eines von Tolkien selbst verfassten Kapitels, indem er die Bedeutung und den Ursprung der Namen aus „Der Herr der Ringe“ erklärt.

In elf Kapiteln werden Themen analysiert wie Tolkiens Verhalten im Laufe des Buches, Bilbos Reise, Parallelen zwischen Sauron und seiner Streitmacht und dem Faschismus, die Erzähltechnik des Buchs und Tolkiens reger Gebrauch von Mythen und Symbolen. Das Buch bietet sowohl alteingesessenen als auch neuen Tolkienfans eine Menge Diskussionsstoff und beleuchtet mehrere Blickwinkel vom Herr der Ringe. Tolkien hatte dieses Buch ursprünglich als Anleitung für Übersetzer geschrieben.

1976

Briefe vom Weihnachtsmann (The Father Christmas Letters)

„The Father Christmas Letters“ ist eine Sammlung illustrierter Briefe, die Tolkien in den Jahren 1925-1938 als Weihnachtsmann vom Nordpol für seine Kinder schrieb. Er erzählt darin von dem vorweihnachtlichen Hochbetrieb am Nordpol, von Kobolden, die es auf die Geschenke abgesehen haben, und von Pannen, die dem Polarbär Karhu, dem tollpatschiger Helfer des Weihnachtsmanns schon mal passieren. In späteren Briefen kommen dann noch die beiden Neffen des Nordpolarbären Paksu und Valkotukka, Rote Zwerge und Elfenboten als Helfer hinzu. Auch der Elfen-Sekretär Ilbereth verfasst den ein oder anderen Brief. Von ihm stammt auch eine der ersten Schriftproben in Tengwar, der Elbenschrift, die Tolkien später weiter ausarbeitete.

Die Briefe wurden liebevoll bis ins kleinste Detail von Tolkien selbst illustriert: Verzierungen an den Rändern, phantasievolle Bilder in farbiger Tusche und selbst gezeichnete Briefmarken – Werteinheit: zwei Küsse („2 kisses“) – der Nordpolarpost. Die Umschläge sind mit Beförderungsvermerken wie „Eilzustellung durch Gnomen, sehr dringend“ versehen. Und damit es vollendet echt aussieht, schreibt der Weihnachtsmann — schnatternd vor Kälte — sogar mit einer zittrigen Schrift.

1977

Das Silmarillion (The Silmarillion)

Am 19. September 1977 brachte der Londoner Verlag Allen & Unwin „Das Silmarillion“ heraus. Ganze 60 Jahre nachdem Tolkien im Kriegslazarett die ersten Worte dazu niedergeschrieben hatte, erschien es endlich. Tolkiens Sohn Christopher – selbst Philologe und Nachlassverwalter seines Vaters – übernahm die Aufgabe, das unvollendete Werk für eine Veröffentlichung vorzubereiten. Eine schwierige Angelegenheit. Er benötigte einige Jahre, um die Unzahl von Notizen und Blättern – von denen einige sogar bis ins Jahr 1917 datierten – zu sichten und zu einem zusammenhängenden Ganzen zusammenzuflicken. Personen- und Ortsnamen mussten überprüft werden, um eine einheitliche Orthographie zu gewährleisten, eine Landkarte und ein Register der Eigennamen angefertigt werden. Letztendlich sollte der Text – und das war wohl das schwierigste Unterfangen – durchgängig lesbar und in sich stimmig sein.

Das „Silmarillion“ setzt sich aus fünf Werken zusammen: Die „Quenta Silmarillion“, die „Ainulindale“ und die „Valaquenta“, außerdem die unabhängig stehenden, chronologisch aber anschließenden Geschichten „Akallabêth“ und „Von den Ringen der Macht“…

zur Inhaltsangabe von Das Silmarillion

1980

Nachrichten aus Mittelerde (Unfinished Tales of Númenor and Middle-Earth)

Nachrichten aus Mittelerde ist noch weniger als Das Silmarillion eine geschlossene Geschichte. Es werden hier Bruchstücke aus der Geschichte Mittelerdes dargestellt, die nicht miteinander verbunden sind. Dieses Buch ist aber trotzdem sehr empfehlenswert, da hier viele Fragen beantwortet werden (Informationen über die Istari, über die Palantíri etc.). Durch die vielen Anmerkungen zu der Entstehungsgeschichte gibt dieses Buch auch einen Einblick in die Schaffung Mittelerdes und auch in den manchmal chaotischen Arbeitstils Tolkiens.

„So sah es aus am dunklen Dunharg, dem Werk längst vergessener Menschen. Ihren Namen kannte niemand mehr, denn kein Lied und keine Sage hatten ihn überliefert. Zu welchem Zweck sie diesen Platz angelegt hatten, wusste niemand. Hier hatten sie sich in den Dunklen Jahren geplagt, ehe überhaupt ein Schiff zu den westlichen Küsten kam oder das Gondor der Dúnedain errichtet wurde; und jetzt waren sie verschwunden, und nur die alten Puckelmänner waren noch da und saßen an den Kehren der Straße.“

Die Sage von den Puckelmännern, die Merry für immer verloren glaubt, lebt aber weiter: Sie war einst aufgezeichnet worden, blieb dann lange verschollen und tauchte nun im Nachlass von J. R. R. Tolkien wieder auf – ebenso wie einige andere Geschichten, die im „Herrn der Ringe“ wie ein Echo aus einer vergangenen Weit anklingen, von denen aber die Bewohner Mittelerdes zur Zeit des ausgehenden Dritten Zeitalters nichts mehr wissen. Vielleicht kennt man noch den alten Namen einer Landmarke oder eines Ortes, doch was der Ursprung dieses Namens ist, was sich einst dort abgespielt haben mag, das wissen selbst die Weisen nicht mehr. J. R. R. Tolkien hat diese verstreuten Nachrichten aus Mittelerde und der Insel Númenor gesammelt, und sein Sohn Christopher hat sie chronologisch geordnet, mit Kommentaren versehen, Verweise und eventuelle Widersprüche zum „Herrn der Ringe“ und dem „Silmarillion“ notiert und so ein umfangreiches Materialienbuch zusammengestellt, eine Fundgrube für jeden Kenner Mittelerdes.

1982

Herr Glück (Mr. Bliss)

Mr. Bliss ist die Geschichte eines großen, dünnen Mannes, der in einem großen „dünnen“ Haus lebt und berühmt ist für seine Vorliebe für hohe Hüte und das „Giraffinchen“, das in seinem Garten lebt. Eines Tages beschließt er, ein Automobil zu kaufen. Für fünf Schilling kauft er ein strahlend gelbes Auto mit roten Rädern. Die erste Fahrt mit dem Auto soll dem Besuch von Freunden gelten. Aber das ist gar nicht so einfach, denn viele Hindernisse stellen sich dem ungeübten Fahrer in den Weg. Manche beruhen auf seinem Ungeschick, andere wiederum auf unvorhersehbaren Ereignissen wie einem Überfall durch drei Bären. Tolkien schrieb die Geschichte für seine Kinder und kolorierte sie liebevoll mit Tusche und Farbstiften.

(Hintergrund: 1932 hatte Tolkien selbst ein Auto gekauft, was ihn wohl zu der Geschichte veranlasst hatte. Wie Mr. Bliss war auch Tolkien ein schlechter Autofahrer. Als er 1937 die Geschichte seinem Verlag Allen & Unwin vorlegte, wurde sie mit großer Begeisterung aufgenommen. Zu einer Veröffentlichung sollte es dennoch erst posthum kommen. Die vielfarbigen Zeichnungen hätten den Druck zu teuer werden lassen.

1983

Ungeheuer und ihre Kritiker (The Monster and the Critics and Other Essays)

Dieser Band versammelt sieben Aufsätze von J.R.R. Tolkien zu literarischen und sprachwissenschaftlichen Themen zu mittelalterlichen Schriften, die über einen Zeitraum von 30 Jahren entstanden sind.

1983

Das Buch der Verschollenen Geschichten, Teil 1 (HoME I: The Book of Lost Tales, Part I)

„Die Geschichte Mittelerdes“ wurde ebenso wie „Nachrichten aus Mittelerde“ von Christopher Tolkien veröffentlicht. Im englischen Original („The History Of Middle-Earth“) gibt es 12 Ausgaben, doch wurden leider nur die ersten beiden als „Das Buch der Verschollenen Geschichten I + II“ übersetzt.

1984

Das Buch der Verschollenen Geschichten, Teil 2 (HoME II: The Book of Lost Tales, Part II)

Unzählige Geschichten hat Tolkien erdacht, als er die Götter- und Heldensagen von Mittelerde niederschrieb. Und oft finden sich nur Spuren von ihnen, oft nur fremd klingende Namen wie ferne Echos vergangener Zeiten. Es waren Geschichten, die damals, als die Hobbits auf Mittelerde lebten, bereits als verloren galten. Im legendären „Buch der Verschollenen Geschichten“, dem ältesten Weltentwurf Tolkiens, älter noch als „Das Silmarillion“, sind sie aufgezeichnet.

1985

The History Of Middle-Earth III: The Lays of Beleriand

Der dritte Band der HoME befasst sich mit den frühen Mythen und Legenden, die Tolkien zum Schreiben der Silmarillion-Saga veranlasste. Er gibt Einblicke in die Gestaltung und Entstehung der Mythologie von Mittelerde, mit Hilfe der Geschichte von zwei sehr bedeutenden Personen in Tolkiens Welt – Túrin und Lúthien.

Die erste der Erzählungen ist die „Lay of the Children of Húrin“, die sehr umfangreich das tragische Leben des Túrin Turambar erzählt. Die zweite Geschichte, „Lay of Leithian“, ist die Hauptvorlage für die Story von Beren und Lúthien aus dem Silmarillion.
Die Geschichten sind mit Kommentaren und Verweisen versehen, die die Entwicklung der Geschichten, wie sie Tolkien sich ursprünglich vorgestellt hatte, beschreibt.

1986

The History Of Middle-Earth IV: The Shaping Of Middle-Earth

Der vierte Teil der HoME beschreibt den chronologischen Ablauf und die geographische Entwicklung von Mittelerde und Valinor. Das Buch enthält zahlreiche Karten und Diagramme vor und nach der Zeit des Kriegs der Götter und dem Untergang des númenórischen Reiches. Die erste Karte Beleriands wird ebenfalls reproduziert und diskutiert. In den Annalen von Valinor und Beleriand wird uns beschrieben, wie der zeitliche Ablauf des Ersten Zeitalters geformt wurde.

Ebenfalls in dieser Ausgabe zu finden sind das originale Silmarillion von 1926 und die „Quenta Noldorinwa“ von 1930 – die einzige Version der Mythen und Legenden des Ersten Zeitalters, die J.R.R. Tolkien zum Ende geschrieben hat.

1987

The History Of Middle-Earth V: The Lost Road And Other Writings

Der fünfte Band der HoME behandelt spätere Formen der Geschichte von Valinor und Beleriand. Das Silmarillion war fast komplett und lag in einer großartig erweiterten Form vor, und eine neue Karte wurde gezeichnet. Die Legende vom Untergang Númenors hat in die Arbeit Einzug erhalten.
In dieser Ausgabe der HoME ist außerdem das Essay „The Lhammas“ enthalten, das die komplexen Sprachen und Dialekte in Mittelerde behandelt, sowie ein „etymological dictionary“, eine umfangreiche Sammlung elbischer Begriffe.

1988

The History Of Middle-Earth VI: The Return Of The Shadow

Im sechsten Band der HoME wird die Umwandlung von Bilbos „magischem Ring“ in einen „gefährlichen Herrscherring“ des bösen Sauron, und wie ein Schwarzer Reiter zum ersten Mal ins Auenland reitet. Das Buch erscheint mit einer komplett überarbeiteten Reihe der ersten Karten früherer Manuskripte.

1988

Fabelhafte Geschichten

Das für den deutschen Markt zusammengestellte Taschenbuch „Fabelhafte Geschichten“ beinhaltet drei Erzählungen von J.R.R. Tolkien aus seiner Schaffenszeit vor und nach dem „Herr der Ringe“. Enthalten sind die Geschichten „Blatt vom Tüftler“, „Bauer Giles von Ham“ und „Der Schmied von Großholzingen“, die nichts mit dem Mittelerde-Zyklus gemein haben und als einfache stille Märchen den Leser mit ihrer Wort- und Bildgewalt in den Bann zu ziehen vermögen.

Für den englischen Markt erschien eine ähnliche Ausgabe mit dem Titel „Tales From The Perilous Realm“.

1989

The History Of Middle-Earth VII: The Treason Of Isengard

In der siebten Ausgabe der HoME wird ein Teil der Handlung von „Der Herr der Ringe“ beschrieben; sie endet an dem Punkt, als die Gefährten in den Minen von Moria vor Balins Grab stehen.

1989

The History Of Middle-Earth VIII: The War Of The Ring

In Teil VIII der HoME werden die Ereignisse des Ringkriegs, insbesondere die Schlacht bei Helms Klamm und die Einnahme und Zerstörung Isengarts durch die Ents beschrieben.

Auch in dieser Ausgabe erfahren wir mehr über die Hintergründe und Ideen Tolkiens, im Bezug zu seiner Geschichte.

1990

The History Of Middle-Earth IX: Sauron Defeated

In diesem Band vervollständigt Christopher Tolkien seine Sammlung von Scripten von „Der Herr der Ringe“, beginnend mit Sams Rettung durch Frodo vom Turm von Cirith Ungol, und endend mit einem bis dahin unveröffentlichten „Epilog“ aus den Jahren nach der Zeit des Ringkriegs im Vierten Zeitalter, in der Form, dass Sam auf die vielen Fragen seiner Kinder antwortet.

In diesem Band ist außerdem noch eine fiktionale Diskussion über Reisen in Raum und Zeit, und über die Legende von Atlantis. Der dritte Teil des Buches beherbergt eine neuere Version von der Legende Númenors, „The Drowning of Anadune“.

1993

The History Of Middle-Earth X: Morgoths Ring

Die erste von insgesamt zwei Ausgaben, die Tolkiens spätere Scripte und Vorstellungen des Silmarillion dokumentieren und auswerten. Nachdem Tolkien die Geschichte nach dem Ringkrieg komplettiert hatte, widmete er sich wieder voll den vorangegangenen Zeitaltern. Die Geschichten von den „Annals of Aman“ und den „Blessed Lands“ im Westen werden hier komplett wiedergegeben.

In diesen Scripten beschreibt Tolkien die Probleme, auf die er in den späteren Jahren gestoßen ist und untersucht hat, und er beschreibt einige neue und grundlegende Ideen und Zusammenhänge, wie z.B. die Beziehung zwischen Menschen und Elben, Sterblichen und Unsterblichen, oder einer sehr umfassenden Beschreibung des Bösen in Melkor, dem Schatten über Arda.

Der Zweite Teil dieses Buches beschäftigt sich mit den Entwicklungen der Legenden um Beleriand nach der Fertigstellung von „Der Herr der Ringe“.

1994

The History Of Middle-Earth XI: The War Of The Jewels

Christopher Tolkien setzt mit diesem Band inhaltlich an dem letzten Teil, „Morgoth’s Ring“, an. Ort des Geschehens ist nun wieder Mittelerde, und den folgeträchtigen Konflikt zwischen den Hochelben und den Menschen, die sich mit dem Schwarzen Lord verbündet haben.

Mit diesem Buch werden die letzten Jahrhunderte des ersten Zeitalters, die lange Geschichte des Silmarillion, die ihren Ursprung im ersten Band der HoME: „The Lost Tales“ hatte, vervollständigt; und der zum Teil undurchsichtige Zustand von Tolkiens Arbeit bei seinem Tod kann dadurch besser verstanden und nachvollzogen werden.

Dieses Buch enthält den kompletten Text der „Grey Annals“, die ursprüngliche Ausarbeitung des Juwelenkrieges.

1995

The History Of Middle-Earth XII: The Peoples Of Middle-Earth

Der abschließende Band der zwölfteiligen History of Middle-Earth-Reihe nimmt die Anhänge vom Herr der Ringe unter die Lupe. „The Peoples of Middle-Earth“ zeigt die Entwicklung der Anhänge vom HdR. Sie bieten eine umfassende historische Übersicht des Zweiten und Dritten Zeitalters, inklusive Zeitrechnung und Kalender, Hobbitstammbäume und Informationen zu Westron, der allgemeinen Sprache Mittelerdes. Das Buch schließt mit zwei „verschollenen“ Geschichten: „The New Shadow“, Schauplatz ist Gondor im Vierten Zeitalter, und die Geschichte von Tal-elmar, in der die Ankunft des gefürchteten númenórischen Schiffes aus der Sichtweise der Menschen beschrieben wird.

Mit der Veröffentlichung dieses Buches wird J.R.R. Tolkiens riesiges Gesamtwerk vollendet, und viele der bisher ungelösten Rätsel und Unklarheiten wurden dadurch gelüftet.

1998

Finn and Hengest

Die Geschichte von Finn und Hengest, zwei Heldenfiguren aus dem 5. Jahrhundert, wird in den altenglischen Dichtungen „Beowulf“ und „The Fights At Finnesburg“ erzählt, doch die obskure Art und Weise auf der dies geschieht, führt seit langer Zeit zu vielen verschiedenen diskussionsreichen Interpretationen des mittelalterlichen Werkes. Dieser von Alan Bliss herausgegebene und nur auf Englisch erhältliche Text umfasst J.R.R. Tolkiens Vorlesungen, Meinungen, Ansichten und Analysen zu diesem Thema.

1998

Roverandom

Dieses Buch schrieb Tolkien 1927 für seinen Sohn Michael, nachdem dieser bei einem Nordsee-Urlaub seinen schwarzweißen Spielzeughund Rover verloren hatte, und war als Nachfolger für den „Hobbit“ gedacht. Doch aufgrund seiner Arbeiten am „Herr der Ringe“ geriet diese Geschichte in Vergessenheit und sollte erst viele Jahre nach dem Tod des Autoren von Christina Scull und Wayne G. Hammond veröffentlicht werden.

„Roverandom“ erzählt von einem frechen Hund, der von einem bösen Magier zur Strafe winzig klein gemacht wird. Auf der Suche nach einem Zauberer, der dies rückgängig machen kann, bereist er daraufhin eine faszinierende Phantasiewelt und erlebt wunderschön geschriebene Abenteuer.

Die Welt von „Roverandom“ hat kaum etwas mit Mittelerde zu tun, auch wenn eine gewisse Verwandtschaft zu erkennen ist. An vielen Stellen merkt man auch die sehr persönliche Schreibweise Tolkiens, da die Geschichte in dieser Form ursprünglich ausschließlich für seine Familie gedacht war.

2002

History of Middle-Earth Index

Ein umfassendes Stichwortverzeichnis über alle zwölf Bände der History of Middle-Earth.

In diesem Index sind alle zwölf Einzelverzeichnisse des jeweiligen Bands abgedruckt – darüber hinaus gibt es einen Gesamtindex über Tolkiens Silmarillion und Der Herr der Ringe.

2007

Die Kinder Húrins

< Mit dieser Ausgabe liegt „Die Kinder Húrins“ erstmals als eigenständiges und geschlossenes Buch vor, genauso, wie es J. R. R. Tolkien vor Augen stand. Die Freunde von Tolkiens Werk werden um ein faszinierendes Leseerlebnis bereichert. Ein echtes Stück Tolkienscher Erzählkunst, das von geheimnisvollen Fabelwesen und schrecklich bösen Mächten handelt, von Freundschaft und von Treue – eben den Motiven, die auch den „Herrn der Ringe“ bestimmen. „Die Kinder Húrins“ spielt im Ersten Zeitalter von Mittelerde, noch lange vor dem großen Ringepos. Die böse Macht Morgoths breitet sich immer weiter nach Beleriand aus. Horden von Orks und der fürchterliche Drache Glaurung bedrohen seine Bewohner … Während Húrin von Morgoth gefangen gehalten wird, nimmt sein tapferer Sohn Túrin den Kampf gegen das Böse auf … „Die Kinder Húrins“ in ihrer letztgültigen Form ist das wichtigste erzählerische Werk aus Mittelerde nach dem Abschluss des „Herrn der Ringe“.

2015

König Arthurs Untergang

Tolkien widmet sich dem großen Epos um Arthur, und wie der tapfere König sich zum Waffengang ostwärts in ferne, heidnische Länder begibt. Während der König außer Landes kämpft, verliebt sich der Ritter Lancelot in Arthurs Frau Guinever und schafft damit einen unüberwindlichen Konflikt. Als auch noch der verräterische Mordred die Macht an sich zu reißen versucht, treibt die Handlung einem Abgrund entgegen.

Neben der Edda und dem Nibelungenlied ist die Arthursage die wichtigste Quelle aller neueren Fantasyliteratur, die hier erstmals in Tolkiens eigener Fassung vorliegt. Übersetzung: Hans-Ulrich Möhring; Text des englischen Originals ist ebenfalls enthalten.

2017

Beren und Lúthien

Die Geschichte von Beren und Lúthien wird am 4. Mai 2017 als eigenständiges Buch erscheinen. J.R.R. Tolkiens Sohn und Nachlassverwalter Christopher Tolkien hat es editiert und herausgegeben. Die Illustrationen in diesem Buch werden von Alan Lee beigesteuert.

Beren und Lúthien wird das erste Mittelerdewerk nach zehn langen Jahren sein und 43 Jahre nach dem Tod des Autors erscheinen; 2007 wurde das Werk „Die Kinder Húrins“ veröffentlicht (Das Buch erzählt von der Geschichte, in der der tapfere Túrin Turambar gegen Morgoth und seine Mächte kämpft). Die Kinder Húrins hatte Christopher Tolkien aus den insgesamt fünf verschiedenen Versionen seines Vaters in mühevoller Kleinarbeit in einer Geschichte zusammengedampft.

Die Geschichte handelt von der Liebe zwischen dem sterblichen Menschen Beren Erchamion und der unsterblichen Elbin Lúthien Tinúviel. Lúthiens Vater und Elbenfürst Thingol (Elwe) ist gegen diese Beziehung. An die Heirat von Beren und Lúthien knüpft König Thingol eine Bedingung und gibt Beren eine Aufgabe, die er unmöglich erfüllen kann: Er soll einen Silmaril aus Morgoths Krone stehlen. Das gelingt Beren wider Erwarten mit Lúthiens Hilfe, doch die beiden verlieren das Juwel wieder. Trotzdem hält Thingol sein Versprechen und lässt die Liebe zwischen seiner Tochter und Beren zu.

Als Beren stirbt ist Lúthien so erschüttert darüber, dass sie ihm in die Hallen von Mandos folgt (die Seelen der Elben werden nach einer gewissen Zeit aus den Hallen entlassen, die Menschenseelen jedoch kehren nicht mehr nach Mittelerde zurück). Lúthien erweicht Mandos mit ihrem bezaubernden Gesang und geht mit ihm einen Handel ein: Beren bekommt ein zweites Menschenleben und als Preis dafür gibt sie ihre elbische Unsterblichkeit auf.

2018

Der Fall von Gondolin

Zwei der größten Mächte Mittelerdes stehen sich in ›Der Fall von Gondolin‹ gegenüber: Auf der einen Seite Morgoth, die Verkörperung des Bösen und auf der anderen Ulmo, der Herr der Meere, Seen und Flüsse unter dem Himmel. Im Zentrum ihres Konflikts steht die verborgene Elben-Stadt Gondolin. Turgon, König von Gondolin, wird von Morgoth mehr als alles andere gehasst. Seit Langem versucht der dunkle Herrscher, Gondolin zu finden und zu zerstören, aber vergeblich.

2018

Die Geschichte von Kullervo

„Der Ursprung meiner Versuche, eigene Legenden zu schaffen.“ – J.R.R. Tolkien

Kullervo ist ein Waisenknabe mit übernatürlichen Kräften und einem tragischen Schicksal. Er wächst bei seinem Onkel, dem dunklen Magier Untamo, auf. Jener hatte seinen Vater umgebracht, seine Mutter entführt und Kullervo selbst, als er noch ein Junge war, dreimal zu töten versucht. Diese Geschichte von Kullervo wurde bis dato in keinem anderen Tolkienband veröffentlicht. Die auf der finnischen Kalevala-Sage basierende Geschichte ist nicht nur das erste Dokument von Tolkiens außergewöhnlicher Erzählkunst, sondern ein wichtiger Bestandteil der Legenden des Ersten Zeitalters von Mittelerde. Übersetzung: Joachim Kalka.