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Menegroth – Die tausend Grotten

Zu Anbeginn der Zeit, als Orome die Quendi Richtung Westen führte, blieb das Volk der Teleri lange in Ost-Beleriand, am Gelionstrom, und oft ging Elwe Singollo, der Fürst der Teleri, durch die Wälder um seinen Freund Finwe in den Lagern der Noldor zu besuchen.

Und einmal, als er durch den sternenbeschienenen Wald von Nan Elmoth wanderte, hörte er das Lied der Nachtigallen und er sah Melian, eine Maia aus Lóriens Gärten, und sie erfüllte sein Herz mit Verwunderung und Begehren. Und so kam es, dass Elwe Singollo nicht mit den Teleri nach Valinor zog und er wurde ein großer König, der Grau-Elben (Sindar) von Beleriand, genannt Elu Thingol und sie wählten Menegroth am Esgalduin zu ihrem Heime.

Wie es die Art der Maiar war, sah Melian so einiges voraus, und als das zweite Zeitalter von Melkors Gefangenschaft vorüber war, da warnte sie Thingol, nicht ewig werde der Friede Ardas dauern und so sann er nach einer Königsburg, einem Ort der vor dem wiedererwachenden Unheil Mittelerdes sicher wäre. Und so bat er die Zwerge von Belegost um Hilfe und er belohnte sie mit vielen herrlichen Perlen, die er von Círdan erhalten hatte, und die herrlichste und größte von allen hieß Nymphelos; groß wie ein Taubenei und schimmernd wie die Sterne auf der schäumenden See. Wo der Esgalduin herabfloß und sich die Wälder von Neldoreth und Region trafen, lag ein großer, felsiger Berg dem der Flußlauf zu Füßen lag.

Und dort erschuffen die Zwerge und Elben die Tore von Menegroth und über eine steinerne Brücke über den Fluß, führte der einzige Zugang zu den weiten Gängen und hohen Kammern und Hallen tief unter dem Berge, woher der Name „Die Tausend Grotten“ kommt.

Für die Säulen Menegroths dienten Oromes Buchen als Vorbild, mit Stamm, Ast und Blatt die von goldenen Laternen erhellt wurden. Es gab silberne Brunnen, Marmorbecken, gekachelte Böden aus vielfarbigen Steinen und Steinfiguren von Tieren und Vögeln befanden sich an den Wänden und Säulen oder lugten durch die mit Blumen beflochtenen Zweige der Säulen.

Nachtigallen sangen wie in den Gärten Lóriens und Melian und ihre Mägde schmückten die Wände mit gewebten Wandbehängen mit den Taten der Valar und den Geschehnissen seit Anbeginn der Welt. Es hieß, Menegroth war das schönste Haus, das je ein König aus Mittelerde besessen hatte.
Doch Menegroth lag nur 150 Meilen entfernt von Angband , Morgoths Festung und dieser flüsterte seinen Orks die Lust am Tod und Zerstörung ein und so schlugen die Elbenvölker Beleriands die erste Schlacht, worauf sich viele Elben in der Umgebung Menegroths einfanden und Melian einen Schutzgürtel um Doriath zog, den kein Lebewesen ohne ihre und Thingols Erlaubniss durchschreiten konnte, es sei denn er sei mächtiger als Melian die Maia.

Nach der Ankunft der Noldor in Beleriand wollte Thingol nur wenigen Eintritt nach Menegroth gewähren und hies sie, ihre Königreiche außerhalb Doriaths zu gründen, wo zu dieser Zeit Orks ihr Unwesen trieben. Auch hielt sich Doriath daraufhin aus den meisten Schlachten gegen Morgoth heraus und bestand so lange wie möglich abgeschieden von den ereignissen außerhalb.

Menschen hatten in Doriath und Menegroth keinen Zutritt, doch wurde diese Regel nach Berens Heldentat gelockert.

Nachdem König Thingol von Beren den Silmaril und von Húrin das Nauglamír erhalten hatte, wollte er diese zwei vereinen und bat die Naugrim von Nogrod um Hilfe, die nach Abschluss ihrer Arbeit das Naglamír und den Silmaril für sich beanspruchten und König Thingol erschlugen. Sie wurden nach Osten gehetzt wobei nur wenige entkamen und das Nauglamír wurde Melian zurückgebracht. Doch zwei der Zwerge entkamen und behaupteten in Nogrod sie wurden von König Thingol veraten, worauf ein großes Heer über den Gelion setzte und nach Doriath zog und sie wurden nicht von Melians Gürtel aufgehalten, da all ihre Macht mit dem Tod Thingols schwand. Melian ging nach Valinor und die Zwerge überwältigten die Elben von Doriath und plünderten und verwüsteten Menegroth.

In der Schlacht von Sarn Athrad kämpfte Beren und sein Sohn Dior mit einem Heer Grün-Elben aus Ossiriand gegen das zurückkehrende Zwergenheer und Lúthien erhielt das Nauglamír, bis es nach ihrem Tod an Dior ging, der neuer Herr Menegroths wurde. Als jedoch die Söhne Fëanors davon erfuhren und sie ihr Eigentum forderten, kam es zum zweiten Sippenmord der Noldor im Jahre 506 EZ und von diesem Schlag erholte sich Menegroth nicht mehr. Doch die Söhne Fëanors bekamen nicht, was sie wollten, denn ein Rest des Volkes floh, darunter Elwing, Diors Tochter mit dem Nauglamír, zu den Sirionmündungen im Süden.

Nargothrond

Sindarin: „Die befestigten Höhlen am Narog“

Nargothrond wurde im Jahre 51 EZ von Finrod Felagund, aufgrund eines Traumes der ihm und Turgon von Ulmo gesand wurde, gegründet. In diesem Traum wurden sie geheißen, sich für den Tag des Unheils zu rüsten und sich eine Zuflucht zu suchen, damit nicht alle Heere des Nordens überwältigt würden, sollte Morgoth aus Angband hervorbrechen. So sahen sie sich beide unabhängig nach einem Platz für einen solchen Ort um, (jeder hatte geglaubt, dass nur er von Ulmo angesprochen wurde) und Turgon wurde von Ulmo ins Tal von Tumladen geführt, wo er 104 EZ nach 52 Jahren Bauzeit im geheimen Gondolin gründete und sein Volk aus Nevrast dorthin führte. Finrod fand den Platz für Nargothrond im Jahre 51 EZ.

Als Vorbild der Bauweise Nargothronds diente Menegroth, über dessen unterirdische Hallen, Schatz- und Waffenkammern Finrod staunte, als er mit seiner Schwester Galadriel zu Besuch in Doriath war. Nachdem Finrod Thingol seinen Traum eröffnet hatte, sprach dieser zu ihm von der tiefen Schlucht des Narog und den Höhlen unter Hoch-Faroth und gab ihm Führer mit, die ihn dorthin führten. Die Narog-Höhlen befinden sich auf der Westseite der Narog-Schlucht, südlich der Einmündung des Bergbachs Ringwil, und wurden zuvor von den Kleinzwergen bewohnt und ausgebaut, welche die Höhlen Nulukkizdîn nannten.

Auch bei den Arbeiten an Nargothrond wurde den Noldor von den Zwergen aus den Ered Luin geholfen. Ihr Einfluss auf die Bauweise war geringer als in Menegroth und bei der Ausgestaltung der Gänge, Hallen und Kammern wurde dem elbischen Kunstsinn mehr Freiheit gelassen.

Jedoch hatte bei den äußeren Anlagen die Sicherheit mehr Vorrang und den Eingang bildete ein großes, dreiflügeliges Tor, vor dem eine Terrasse über den Narog hinausführte. Der reißende Fluss konnte jedoch hier nicht passiert werden, sondern erst weiter nördlich an der Mündung des Ginglith. Die Elben Nargothronds schürften im geheimen Gold, stellten gute Waffen und Gefäße her und die Frauen webten und spannten.

Zu dieser Zeit wurde für Finrod Felagund das Nauglamír gefertigt, das Halsband der Zwerge, welches ihre berühmteste Arbeit der ältesten Tage war. Es war mit unzähligen Gemmen aus Valinor verziert, war jedoch federleicht und saß immer anmutig genau, egal wer sein Träger war.

Nargothrond stieg unter Finrod, welcher der jüngste der Noldor Fürsten war, schnell zum mächtigsten Noldor-Königreich Mittelerdes auf und zog seine Grenzen vom Sirion und Teiglin im Osten bis zum nenning im Westen. Die Festung Minas Tirith auf Tol Sirion wurde von Finrod Felagund erbaut und war mit Elben aus Nargothrond und seinem Bruder Orodreth bemannt und bewachte zusammen mit den Haladin den Zugang über den Teiglin.

An den Kriegen gegen Morgoth beteiligte sich Nargothrond nur selten und verlies sich eher auf Geheimhaltung und Angriffe aus dem Hinterhalt, zu der Curufin anstiftete, nachdem Finrod mit Beren nach Norden zog.

Nach dem Tod Finrods wurde sein Bruder Orodreth König, den Túrin dazu brachte endlich wieder offen in die Schlacht zu ziehen. Als nach dem Fall Tol Sirions von Norden her immer mehr Kreaturen Morgoths eindrangen wurde auf Geheißen Túrins eine steinerne Brücke über den Narog gebaut, um Waffen schneller auf die andere Seite zu schaffen.

Im Jahre 495 sandt Morgoth ein großes Heer unter der Führung Glaurungs, des Urulóki, nach Nargothrond und es kam zur Schlacht auf dem Feld von Tumhalden, einem Tal im Gebiet zwischen den Flüssen Ginglith und Narog.

Orodreth fiel in vorderster Reihe und ehe Túrin zurück in Nargothrond war, hatte Glaurung die Tore mit seinem Feuer eingerissen und die Orks plünderten durch die Kammern und Hallen und erschlugen alle, die noch Waffen trugen. Die Frauen und Mädchen wurden als Sklavinnen nach Angband geführt, während Túrin von dem Blick Glaurungs in die Irre geführt wurde und nach Dor-Lómin ging.

Im Jahre 499 EZ erschlug Túrin Glaurung und anschließend sich selbst, und nach Nargothrond kamen später nur noch der Zwerg Mîm und Húrin, Túrins Vater, der Mîm erschlug und das Nauglamír nach Doriath brachte.