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Er stammte väterlicherseits von den biederen Beutlins und mütterlicherseits von den wohlhabenden, aber nicht ganz respektablen Tuks ab und verbrachte die ersten fünfzig Jahre seines Lebens in beschaulicher Genügsamkeit. Nur Gandalfs prophetischer Scharfblick konnte Eigenschaften an ihm erkennen, die ihn zum Abenteurer, Meisterdieb und Ringfinder disponierten.

Im Jahr 2941 DZ brach Bilbo mit Gandalf, dem Zwerg Thorin Eichenschild und 12 weiteren Zwergen zum Einsamen Berg Erebor auf, um dort den vom Drachen Smaug bewachten Schatz zurückzuholen. Er gehörte einst Thorins Vorvätern und ist daher der rechtmäßige Erbe des Schatzes, insbesondere des Arkensteins. Auf dieser Reise findet er in einem Gang tief unter dem Nebelgebirge den Einen Ring, den Gollum dort verloren hatte. Er gewinnt gegen Gollum in einem Rätselkampf und entkommt mit Hilfe des Ringes.

Im Verlauf der Reise verwendet Bilbo den Ring des öfteren und ganz unbedarft um sich unsichtbar zu machen. Im Auenland verwendete er ihn nur um sich unsichtbar zu machen, wenn lästige Verwandte wie die Sackheim-Beutlins auftauchten. Was es sonst noch damit auf sich hatte, davon ahnte er nichts. Das mächtigste Zauberwerk des Dunklen Herrschers, dazu geschaffen, alle Völker der Welt zu knechten, war in der Hosentasche des Hobbits nicht viel mehr als ein Scherzartikel. So gewann der Ring nur wenig Macht über ihn. Von allen Besitzern des Ringes war Bilbo der einzige, der ihn (fast) freiwillig hergab.

Durch seine Taten bei der Fahrt zum Erebor wurde Bilbo für lange Zeit der berühmteste seines Volkes und galt als Musterexemplar eines Hobbits nur nicht im Auenland selbst. Hier war er nach seiner Rückkehr ein reicher, kauziger Außenseiter. Er heiratete nicht und hatte keine Kinder, adoptierte aber seinen Neffen Frodo Beutlin. Nur ein paar junge Männer aus den Familien Tuk und Brandybock interessierten sich für seine Geschichten.

Als Ringträger lebt er für einen Hobbit ungewöhnlich lange. An seinem 111. Geburtstag am 22. September 3001 DZ verabschiedete er sich von Beutelsend mit einem großen Fest und verschwand auf Nimmerwiedersehn. All seinen Besitz, auch den Ring, hinterließ er Frodo. Die letzten zwanzig Jahre seines Lebens verbrachte er in Bruchtal. Dort widmete er sich gelehrten Studien. Er dichtete, übersetzte Lieder aus den Elbensprachen und stellte den größten Teil des Roten Buchs der Westmark zusammen.

Am Ende des Dritten Zeitalters fuhr er zusammen mit Frodo und den Trägern der drei Elbenringe in den Alten Westen nach Valinor. Da war er 131 Jahre alt. Älter, als je ein Hobbit geworden war. Um an der Reise zum Schicksalsberg teilzunehmen, war er nach Ansicht der Weisen nicht mehr rüstig genug.

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