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Wer war Tom Bombadil?

Selbst die Weisen wussten nicht genau, wer oder was er war. Wenn man danach fragte, bekam man nur rätselhafte Antworten. Seine Gattin Goldbeere, die Tochter der Flussfrau von der Weidenwinde, sagte, er sei „der Meister von Wald, Wasser und Berg“. Das hieß aber nicht, dass ihm irgend etwas gehörte: Alles, was lebt, gehört nur sich selbst. Gandalf und die Elben in Bruchtal kannten ihn: Iarwain Ben-adar hieß er bei ihnen, übersetzt „der Älteste“ und „Vaterlose“.

Der Autor J.R.R. Tolkien selbst machte daraus ebenfalls ein Geheimnis. Tom Bombadil ist eines der größten Rätsel in Tolkiens Werken:

Ein paar Rätsel muss es immer geben, sogar in einem mythischen Zeitalter. Tom Bombadil ist eines.

J.R.R. Tolkien

Er ist ein uraltes Wesen, das schon in Mittelerde lebte, ehe die Elben erwachten. Der Hochelb Elrond war ihm in einem früheren Zeitalter begegnet, und schon da war er uralt gewesen.

Er war älter als die Berge, es gab ihn schon immer. In seinem Wald war er sehr mächtig, aber die Idee, ihn als Verbündeten gegen Sauron zu gewinnen, etwa um ihm, den Ring in Verwahrung zu geben, ließen die Weisen schnell wieder fallen. Höchstwahrscheinlich würde er den Ring einfach wegwerfen, meinte Gandalf.

Tom Bombadils Aussehen und Charakter

Er tritt auf in Gestalt eines fröhlichen Mannes. Er ist etwas größer als ein Hobbit (60–120 cm) und kleiner als ein Mensch (160–180 cm). Sein „Markenzeichen“ ist ein alter, schäbig aussehender Hut mit hohem Hutkopf und langer blauer Pfauenfeder. Sein Mantel ist blau mit einem grünen Gürtel und er trägt eine ebenso grüne Lederhose und hohe, gelbe Stiefel.

Tom Bombadils Gesicht wird im Buch so beschrieben: „rot wie ein reifer Apfel, aber zerknittert von hundert Lachfalten„. Er hat blaue Augen und einen langen braunen Bart. Blau wird als seine Lieblingsfarbe genannt. Er kommt hin und wieder nach Bockland oder in das Ostviertel des Auenlandes, wo er Freunde, wie etwa den Bauern Maggot, besucht.

Tom Bombadil in der Herr der Ringe – Begegnung mit Merry und Pippin

Als der Alte Weidenmann seine Rinde um Merry und Pippin schloss, kam den Hobbits ein sonderbarer Waldbewohner namens Tom Bombadil zu Hilfe. Etwas größer als die Hobbits, rotbäckig, eine blaue Feder am Hut, in blauer Jacke und mit gelben Stiefeln stapfte er singend durch den Alten Wald wie eine lebendig gewordene Spielzeugpuppe. Der Weidenmann, den er väterlich anschnauzte, ließ gleich seine Beute fahren; und auf ähnliche Weise wurde Tom zwei Tage später auch mit dem Grabunhold fertig.

Die Hobbits blieben einen Tag in seinem Haus auf einer Anhöhe am Ufer der Weidenwinde. Sie wurden vorzüglich bewirtet und sprachen kräftig einem Getränk zu, das wie Wasser schmeckte, aber zu Kopf stieg und das Singen natürlicher erscheinen ließ als das Reden. Er erzählte Geschichten aus vielen vergangenen Zeitaltern, Geschichten, die er nicht aus Büchern kannte.

Über die Geschöpfe des Waldes, besonders die Bäume, wusste er genau Bescheid, ebenso wie über viele Dinge im Auenland, der Hobbits. Die Schwarzen Reiter interessierten ihn nur flüchtig, und auch Frodos Zauberring machte ihm keinen Eindruck. Er steckte ihn auf den Finger und blieb sichtbar. Am liebsten tanzte er herum und trällerte Nonsens-Lieder; wenn er lachte, musste man mitlachen, ohne zu wissen, warum.

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