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Überblick

Lúthien war Thingols und Melians Tochter und lebte in zwei verschiedenen Epochen: Sie war im sternbeschienen Beleriand geboren und aufgewachsen, aber die große Liebe ihres Lebens vereinte sie mit den Menschen, den Kindern der Sonne.

Sie konnte auch selbst steinerweichend schön singen; darum nannte Beren sie Tinúviel, „Nachtigall“, als er ihr auf den Wiesen am Esgalduin zum ersten Mal begegnete. Ihr Gesang raubte ihm den Verstand, sonst hätte er sich kaum bereit erklärt den Brautpreis zu zahlen, den Thingol für sie verlangte: einen Silmaril aus Morgoths Krone. Den freilich musste Beren erst herbeischaffen. Sein Mut allein hätte dazu nicht ausgereicht, wäre nicht Lúthien ebenso unerschrocken gewesen wie er. Sie konnte Kräfte und Künste aufbieten, die sie ihrer göttlichen Mutter verdankte: Sie vermochte mit ihrem Haar einen unwiderstehlichen Schlafzauber zu legen; sie fand die gebieterischen und zugleich einfühlsamen Worte, mit denen die Ungeheuer und Dämonen auf ihrem Wege anzureden waren; und beim Klang ihrer Nachtigallenstimme kam sogar Morgoth ins Träumen.

Als Beren in Erfüllung seines Auftrags den Tod gefunden hatte, ging sie nach Valinor, und dem Klagelied, das sie dort anstimmte, konnte selbst der eisige Schicksalsrichter Mandos nicht standhalten. Lúthien und Beren wurde ein zweites Leben gewährt; allerdings musste auch Lúthien sterblich werden und das Schicksal der Menschen teilen. Durch sie wurden die zwei Geschlechter miteinander verbunden. Auch die Spur eines göttlichen Erbes kam so durch Melians Tochter unter die Menschen.

Lúthien lebte danach noch eine Weile mit Beren auf der Insel Tol Galen im Adurant. Ihr Sohn Dior trat nach Thingols Tod das Erbe von Doriath an.

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