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Überblick

Der Name Glorfindel taucht in zwei verschiedenen Zeiten auf. Einerseits noch im ersten Zeitalter, in dem er stirbt, zum zweiten im Dritten Zeitalter.

Glorfindel von Gondolin

Über Glorfindels Abstammung ist wenig bekannt. Er ist ein Noldor, aber aufgrund des goldenen Haares wahrscheinlich auch mit den Vanyar verwandt. Geboren wurde er in Valinor, dass er, wenn auch widerwillig, nach der Vernichtung der zwei Bäume zusammen mit seinem Volk verlässt. Somit fiel auch er unter Mandos‘ Spruch.

Glorfindel lebte in Gondolin, Turgons verborgenem Reich, und er wurde einer der beliebtesten Elben der Gondolindrim, der Einwohner Gondolins. Auch war er einer der Hauptmänner der Stadt und Herr über das Haus der goldenen Blume.

In der Schlacht der ungezählten Tränen (Nirnaeth Arnoediad) verteidigte er zusammen mit Ecthelion, dem Herrn der Quelle, die Flanken von Turgons Heer bei dessen Rückzug nach Gondolin.

Nachdem Maeglin Morgoth den Standort von Gondolin verraten hatte, verteidigte Glorfindel die Stadt, doch sie wurde eingenommen. Daraufhin floh er mit den anderen Überlebenden zu den Echoriath, den Umzingelnden Bergen, die Gondolin umgaben, und weiter zu Cirith Thoronath, der Adlerspalte. Auf diesem schmalen Pfad mir einer Felswand zur rechten und einem entsetzlichen Abgrund zur linken Seite, wurden sie von Orks und einem Balrog angegriffen, denn Morgoth hatte überall in den Umzingelnden Bergen Wachen aufgestellt.

Glorfindel kämpfte mit dem Balrog.

Und beide stürzten sie im Abgrund zu Tode.

Die Adler kamen den Flüchtlingen zu Hilfe und besiegten die Orks.

Und Thorondor holte Glorfindels Leichnam aus dem Abgrund herauf, und sie begruben ihn unter einem Steinhügel am Rand des Passes; und grünes Gras wuchs dort, und gelbe Blumen blühten darauf inmitten der Steinwüste, bis dass die Welt geändert wurde.

Das Silmarillion; Seite 252

Glorfindel von Bruchtal

Glorfindel war von hohem Wuchs und schlank; sein Haar war schimmerndes Gold, sein Gesicht schön, jung und furchtlos und voller Frohsinn; seine Augen waren klar und scharf, und seine Stimme wie Musik; seine Stirn verhieß Weisheit und seine Hand Kraft.

Der Herr der Ringe – Kapitel: Viele Begegnungen

Glorfindel lebte in Imladris. Er war jedoch nicht allein ein mit übermenschlicher Ausdauer und Stärke gesegneter Krieger, sondern zählte auch zu den Weisen und war Mitglied des Rates von Elrond. Nach Elrond war er der ‚Ranghöchste‘ Elbe in Bruchtal. Er befehligte das Heer Bruchtals, das in der Schlacht von Fornost 1975 DZ an der Niederlage Angmars beteiligt war. Dort prophezeite er das Schicksal des Hexenkönigs, dass er ’niemals von der Hand eines Mannes‘ fallen werde, eine Weissagung, die sich beim letzten Kampf der Ringgemeinschaft und ihrer Verbündeten gegen Mordor erfüllt.

Am 9. Oktober 3018 DZ wurde er von Elrond zusammen mit anderen Elben ausgesandt, um nach dem Ringträger Frodo zu suchen.
Glorfindel hinterlegt einen grünen Beryll, einen Elbenstein, auf der Brücke über den Weißquell, um zu signalisieren, dass der Weg frei sei. Aragorn findet ihn und zieht die richtigen Schlüsse. Dennoch erreicht Glorfindel die Freunde nur wenige Stunden vor den Ringgeistern und als diese angreifen, setzt er den verletzten Frodo auf sein Pferd Asfaloth und befielt ihm, diesen sicher nach Imladris zu tragen. Von Elrond und Gandalf wurde schließlich die Flut der Bruinen hervorgerufen und Glorfindel sorgte dafür, dass die Nazgûl von den Fluten davon geschwemmt wurden, denn vor ihm fürchteten sie sich, da er einst im Segensreich im Äußersten Westen wohnte. Durch seine Taten wurde Frodo gerettet und auch der Ring geriet nicht in Saurons Hände.

Glorfindel nahm schließlich auch an Elronds Rat teil, bei welchem entschieden wurde, dass der Ring in Mordor zerstört werden sollte.

Nachdem Ringkrieg kam er mit vielen von Elronds Volk nach Gondor zur Vermählung des König Elessars mit Elronds Tochter Arwen Undómiel und schließlich verließ er, als letzter der großen Elbenherren, mit den Ringträgern und deren Gefolge die Sterblichen Lande am Ende des Dritten Zeitalters und fuhr mit ihnen in den Äußersten Westen nach Valinor.

Zusammenhänge zwischen den beiden Glorfindel

Es ist nicht genau überliefert, ob es sich um ein und die selbe Person handelt. Einige Indizien sprechen jedoch dafür. Ein Kommentar Tolkiens:

Die Verwendung von ‚Glorfindel‘ im Herrn der Ringe ist einer der Fälle von einem zufälligen Gebrauch der Namen, die in den alten Legenden gefunden wurden, nun bezogen auf das Silmarillion, welcher der Überarbeitung in der endgültigen Publikation des Herrn der Ringe entglitten war.

Er kam zu dem Schluss, dass Glorfindel von Gondolin, welcher im Kampf mit einem Balrog nach dem Fall der Stadt zu Tode kam und Glorfindel von Bruchtal ein und derselbe seien (II. 192-4, IV.145): er wurde von Mandos freigegeben und kehrte im Zweiten Zeitalter nach Mittelerde zurück (Die Rückkehr des Schattens, S. 214-215).

In R. Fosters Mittelerde-Lexikon wird dies noch genauer erklärt:

Nach seinem Tod ging Glorfindels Geist in die Hallen des Mandos ein, und nach seiner Reinigung von aller Schuld wurde er von Manwë mit einem neuen Leib ausgestattet, um in den Landen der Unsterblichen zu wandeln. Dort wurde er ein Freund und Anhänger von Olorin. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass er sein Leben für andere geopfert hatte, wurde ihm gestattet, nach Mittelerde zurückzukehren, um den Eldar gegen Sauron beizustehen. Dies geschah vermutlich irgendwann zwischen 1200 und 1600 ZZ, möglicherweise auch erst mit der Ankunft Gandalfs um 1000 DZ.

Mittelerde-Lexikon

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