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Überblick

  • Name: Earendil (Quenya: Meeresfreund)
  • Rasse: Halbelb; stammt aus dem Hause Hador und aus der Sippe Fingolfins
  • Lebzeit: 503 EZ geboren; gestorben: nicht bekannt
  • Vater: Tuor
  • Mutter: Idril (auch bekannt als Celebrindal = Sindarin: Silberfluss), Tochter von Turgon
  • Gemahlin: Elwing (Quenya: Sternengischt) aus der Linie von Thingol
  • Söhne: Elrond und Elros
  • Wohnort: Die Hafenstadt Arvernien

Earendil war einer der schönsten Elben seiner Zeit. Er war schön und klug wie die Eldar und kühn und stark wie die Menschen. Er wurde im Jahr 503 in Gondolin von Idril der Tochter Turgons geboren. Im Jahr 510, als Gondolin zerstört wurde, flüchteten Tuor und Idril mit einigen Überlebenden durch einen geheimen Pass, wie im Fall von Gondolin genauer berichtet wird. In Nantathren ließen sie sich zunächst nieder und feierten ein Fest zum Gedenken an Gondolin und an die dort getöteten Elben. Dort sang Tuor ein Lied für seinen Sohn:

Dort machte Tuor ein Lied für Earendil, seinen Sohn, das von Ulmo sprach, dem Herrn des Wassers, wie er einst in Nevrast ans Ufer gekommen.

Silmarillion, Quenta Silmarillion, Kapitel XXIII, Von Tuor und dem Fall von Gondolin

Von da an erwachte die Meeressehnsucht in Earendil und so zogen sie zu den Sirionhäfen, in den Elwings Schar lebte. In der darauf folgenden Zeit baute Tuor ein Schiff namens Earráme, die Meeresschwinge, und fuhr auf diesem zusammen mit Idril in Richtung Westen.

Von nun an war Earendil der Fürst des Volkes an den Sirionmündungen. Er nahm Elwing zur Frau und bekam bald zwei Kinder: Elrond und Elros. Doch nun bekam er Sehnsucht nach seinen Eltern.

Auch wollte er die Valar um Hilfe anflehen. Er wurde ein guter Freund von Círdan und lernte von ihm einiges über den Schiffsbau. Mit seiner Hilfe baute Earendil das schönste Schiff seiner Zeit: Vingilot, die Schaumblüte.

[…]; golden waren seine Ruder und weiß das Holz seiner Planken, das in den Birkenwäldern von Nimbrethil geschlagen war, und seine Segel waren silbern wie der Mond.

Silmarillion, Quenta Silmarillion, Kapitel XXIV, Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns

Er brach auf, doch fand er weder Tuor und Idril, noch erreichte er die Küsten von Aman, denn der Zauber der Valar wies ihn ab. Wegen seiner Sehnsucht nach Elwing brach er die Fahrt ab und kehrte um. Er fuhr so schnell er konnte, denn er fürchtete ein Unheil. In der Zwischenzeit bekam Elwing Beren und Lúthiens Silmaril. Daraufhin griffen Fëanors Söhne die Sironmündungen an. Sie schlachteten alle Einwohner ab und Elrond und Elros wurden gefangen genommen. Da Elwing Fëanors Söhnen den Silmaril nicht überlassen wollte, stürzte sie sich mit ihm ins Meer. Doch Ulmo rettete sie mit Hilfe eines weißen Vogels.

Auf ihrer Brust schien wie ein Stern der Silmaril, als sie übers Wasser flog, um ihren Geliebten zu suchen.

Silmarillion, Quenta Silmarillion, Kapitel XXIV, Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns

Eines Nachts erblickte Earendil einen weißen Vogel. Der Vogel stürzte auf das Deck des Schiffes, denn er war kurz davor, durch Überanstrengung zu sterben, so schnell war er geflogen.

Am nächsten Morgen war der Vogel verschwunden, doch Earendil erblickte an seiner Stelle seine geliebte Elwing. Sie berichtete ihn von dem Vorfällen. Er war sehr betrübt über den Verlust seiner Kinder und der Zerstörung der Häfen. Nun sah er keinen Sinn mehr nach Mittelerde zurückzukehren. Und so:

Verzweifelt kehrte er von neuem um und kam nicht heim, sondern versuchte abermals, Valinor zu finden, Elwing an seiner Seite. Er stand nun meist am Bug von Vingilot, und der Silmaril war an seine Stirn gebunden, und sein Licht wurde immer heller, je weiter sie nach Westen kamen.

Durch die Kraft des Silmaril kamen sie an den Hafen von Eldamar. Nun betraten Earendil und Elwing die Ländereien von Aman. Doch kurz darauf befahl er Elwing zu warten, denn nur er dürfe die Botschaft bringen. Zur Zeit seiner Ankunft feierte man das gleiche Fest, das man auch bei Morgoths Überfall auf die zwei Bäume gefeiert wurde. Er gelangte nach Tirion; doch weil sich dort niemand aufhielt (so dachte er jedenfalls), wollte er zu Elwing zurückkehren. Doch dann sprach ihn eine laute Stimme an. Es war Eonwe, Manwës Herold. Er befahl Earendil in Valimar zu erscheinen und zu den Valar zu sprechen. Vor dem Rat der Valar bat Earendil um Hilfe und seine Bitte wurde erhört. Dann ging er, um Elwing zu suchen.

Währendessen stritten sich die Valar darüber, was nun mit Earendil geschehen solle.
Und Manwë sprach:

Earendil und Elwing und ihren Söhnen sei es gestattet, frei zu wählen, mit welchem der Geschlechter ihr Schicksal vereint sein und unter welchen Geschlecht über sie geurteilt werden soll.

Da Elwing lange auf ihren Gemahlen warten musste, ging sie den Strand entlang und kam nach Alqualondë, wo Earendil sie fand. Nach kurzer Zeit wurden sie zurück nach Valimar gerufen und erfuhren Manwës Spruch. Daraufhin ließ Earendil sein Weib wählen. Sie entschied sich für das Dasein der Elben und so tat Earendil es ihr nach.

Dann schickten die Valar das Heer von Valinor aus und überzogen Morgoth mit Krieg. So kam es zum Krieg des Zorns (ca. 600 EZ, die letzte der sechs großen Schlachten von Beleriand). Als Morgoth merkte, dass die Schlacht nicht zu seinen Gunsten verlief, sandte er die geflügelten Urulóki aus und ihnen war auch Ancalagon, der Schwarze, der größte Drache aller Zeiten. Das Heer von Valinor wurde zurückgeschlagen, doch die Adler scharten sich um Earendils Schiff und hoben es in die Lüfte. Dann gab es eine Schlacht zwischen Adlern und Drachen, und kurz vor dem Morgengrauen erschlug Earendil selbst Ancalagon und die Schlacht war gewonnen.

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