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Überblick

Aulë ist der Meister des Handwerks und aller geschaffenen Dinge. Er ist an Geist und Charakter Morgoth am ähnlichsten. Wie Morgoth liebt es Aulë, Dinge zu erschaffen.

Die Dinge im Schoß der Erde hatte Aulë bedacht, dem Ilúvatar an Kunst und Wissen kaum weniger verliehen hatte als Melkor; Aulë aber setzt allen Stolz und alle Freude in die Arbeit des Fertigens und in das gefertigte Ding, nicht in den Besitz noch in die eigene Meisterschaft, und deshalb schenkt er und hortet nicht und nimmt unbesorgt stets wieder etwas Neues vor.“

Silmarillion, Ainulindale, Die Musik der Ainur

Im Gegensatz aber zu Morgoth verkörpern diese Dinge seine Liebe und nicht seinen Hass. Er ist der Herr der Erde. Er versteht es diese zu manipulieren und nach seinen Ideen zu verändern. Aulë formte die Berge und ihre Täler, in denen er, nach Erus Willen, die Oberfläche aufschmolz.

Er arbeitet an der Erschaffung Eas mit und zu dem Zwecke hatte er Gehilfen unter den Maiar zur Seite gestellt bekommen. Doch Aulës höchster Diener, Sauron wurde von Morgoth verführt, lange bevor dieser Ea betrat. Als Morgoth Aulës Werke verdarb, plagte sich Aulë lange, um diese Werke zu wiederholen. Aber am Ende erwies sich dies als unmöglich, und Ardas Schönheit der ersten Tage, war unwiederbringlich verloren.

Neben den Verzierungen, Waffen und Insignien, welche seine Gefährten benötigten, schuf Aulë die Zwei Leuchten, Illuin und Ormal. Sie erleuchteten die Welt in den frühen Tagen der Eldar.

Und weil es an Licht fehlte, nachdem die Feuer gelöscht oder unter
den Urgebirgen vergraben waren, schmiedete Aule auf Bitten Yavannas
zwei mächtige Leuchten, um Mittelerde zu erhellen, das er inmitten der
umzingelnden Meere aufgebaut hatte.

Silmarillion, Quenta Silmarillion, Kapitel I, Vom Anbeginn der Tage

Auch diese wurden durch Morgoth vernichtet und Dunkelheit senkte sich herab. Dann wurden die beiden Bäume Laurelin und Telperion erschaffen, als auch diese zerstört worden waren baten die Valar Aulë erneut um Hilfe. Er sollte ein neues Gefäß für das große Licht herstellen und so erschuf er Sonne und Mond.

Doch als alle Hoffnung schwand und ihr Lied erstarb, datrug Telperion zuletzt eine große silberne Blüte an einem blattlosen Ast, und Laurelin trug eine einzige goldene Frucht.Diese nahm Yavanna; dann starben die Bäume, und ihre leblosen Stämme stehen noch in Valinor, zum Gedenken vergangenen Glücks. Die Blüte und die Frucht aber gab Yavanna Aulë, und Manwe weihte sie,und Aulë und seine Gehilfen schufen Gefäße, um sie darinnen zu halten und ihren Glanz zu wahren — wo von im Narsilion berichtet wird, dem Lied von Sonne und Mond.

Silmarillion, Quenta Silmarillion, Kapitel XI, Von Sonne und Mond und der Verhüllung Valinors

Das größte Werk, welches er vollbrachte, war jedoch die Erschaffung der Zwerge. In aller Heimlichkeit fertigte er die Sieben Zwergenväter tief unter den Bergen von Mittelerde. Er hoffte, sie würden das Leben in Arda bereichern. Zwar wusste er, dass er damit gegen die Wünsche Erus handelte, jedoch verfolgte er keine bösen Absichten damit. Von Ilúvatar wurde er daraufhin zur Rede gestellt. Aulë, den sein schlechtes Gewissen plagte, wollte sein eigenmächtiges Handeln wiedergutmachen und er beschloss, die Zwerge zu vernichten.

Als Kind meines Vaters opfere ich dir diese Dinge, das Werk der Hände, die du geschaffen. Tu damit, wie du willst. Doch sollte ich nicht besser dies Werk meiner Anmaßung vernichten?

Da nahm Aulë einen großen Hammer, um die Zwerge zu zerschmettern, und er weinte. Ilúvatar aber hatte Mitleid mit Aulë und seinem bescheidenen Wunsche; und die Zwerge wichen dem Hammer aus und fürchteten sich; und sie neigten die Köpfe und baten um Gnade.

Doch Ilúvatar vergab Aulë und er schenkte den Zwergen das Leben. Jedoch mussten sie so lange unter den Bergen schlafen, bis Ilúvatars Kinder, die Elben und die Menschen, erwacht waren.

Silmarillion, Quenta Silmarillion, Kapitel II, Von Aule und Yavanna

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