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Die Bezeichnung für diese Schreibweise finden wir im Herr der Ringe, wo das Moria-Tor abgebildet ist. Auf ihm steht, dass die dort zu lesenden Zeichen in diesem Modus geschrieben sind („Hier steht in Fëanorischen Buchstaben nach der Schreibweise von Beleriand …“).

Wahrscheinlich stammt die Schreibweise also ursprünglich aus Beleriand. Der Modus verwendet dieselben Tengwar wie der Quenyamodus, nur eben angepasst an das Sindarin, die Exilsprache der Noldor.

Leider gibt es nicht allzu viel Quellenmaterial zu diesem Modus. Da sind das Moria-Tor und zwei weitere Texte von Tolkien (unter anderem das „A Elbereth…“) und ein bisschen steht im Anhang E des Herrn der Ringe.

Wie bei Quenyamodus und allen anderen Modi auch handelt es sich um eine reine Lautschrift, das heißt: Die Zeichen geben die Aussprache eines Lautes wieder.

Die folgende Tafel zeigt die Tengwar und die ihnen zugeordneten Laute sowie die Namen der Buchstaben.

Die Tabelle unterscheidet sich geringfügig von der des klassischen Quenyamodus, das heißt: einige Zeichen haben nun eine andere Bedeutung, und für die Vokale sind eigene Zeichen dazugekommen, da sie im Modus von Beleriand durch eigenständige Zeichen dargestellt werden und nicht nur mit tehta. Einige Zeichen werden im Modus von Beleriand nicht mehr verwendet (ich habe das durch ein „-“ angezeigt).

Beleriand 1

Zusätzliche Zeichen:

Beleriand 2

 

Nicht alle Zeichen sind attestiert. Nicht belegt sind ng, rh, lh und hw.

Erläuterungen zu einzelnen Zeichen:

  • ampa: am Wortende steht es für f
  • arda und alda: sie sind nicht belegt, aber wenn sie verwendet wurden, dann für stimmloses r und l (rh und lh).
  • hwesta sindarinwa: steht wohl für stimmloses w (nicht attestiert)
  • Auf die Zeichen für a und i könnte auch ein Punkt gesetzt werden (wie unser i-Punkt), um sie deutlicher zu kennzeichnen.

Lange oder Doppelkonsonanten

Beleriand 3     ll          mm       nn

Andere Doppelkonsonanten sind nicht belegt. Vermutlich werden alle anderen Doppelkonsonanten mit doppelten Tengwar dargestellt.

Nasale

Laut Anhang E des Herrn der Ringe wird oft ein waagrechter Strich oder eine Tilde über einem Konsonanten benutzt, wenn ein Nasal (n oder m) derselben Spalte (der Zeichentabelle) vorangeht (das Zeichen für den Nasal wurde durch diesen Strich dann ersetzt). Das gilt nur, wenn die beiden Konsonanten zum selben Wort gehören (Zum Beispiel bei Tante, aber nicht zum Beispiel bei einem Wort wie Ladentür, wo das n zu Laden, das t zu Tür gehört.)

Beleriand 4nt     mb     nc

Labiale Konsonanten

Wenn nach einem Konsonanten ein w folgte, war das Zeichen nach Anhang E, Herr der Ringe, für dieses w eine Wellenlinie ~ über dem vorangehenden Konsonanten:

Beleriand 5  dw    nw    rw
(Hinweis: möglicherweise mit hwesta sindarinwa, nicht attestiert)

Lange Vokale

Ein Vokal wird mit einem Akzent als lang gekennzeichnet (ähnlich wie wir lange Vokale wiedergeben, wenn wir Sindarin mit unseren Buchstaben schreiben). Laut Anhang E trägt dieser Akzent den Namen andaith.

Beleriand 6á     é     í     ó     ú     ý

Diphthonge – Lange Vokale

Ein Vokal wird mit einem Akzent als lang gekennzeichnet (ähnlich wie wir lange Vokale wiedergeben, wenn wir Sindarin mit unseren Buchstaben schreiben). Laut Anhang E trägt dieser Akzent den Namen andaith.

Beleriand 7ai      ei      ui   au/aw    ae          oe

Laut Anhang E konnten die Diphthonge aber auch einfach mit den beiden entsprechenden Vokalzeichen nebeneinander geschrieben werden, so wie ae und oe auch.

Die Inschrift des Moria-Tors

Und hier folgt die Inschrift des Moria-Tores, die in eben diesem Modus geschrieben ist:

Beleriand 8Ennyn Durin Aran Moria:
pedo mellon a minno.
Im Narvi hain echant:
Celebrimboro Eregion teithant i thiw hin.

 

Der Modus von Beleriand veränderte sich bis zur Zeit des Herrn der Ringe. Frodo zum Beispiel hatte Probleme, die Zeichen zu lesen:

‚Was besagt die Schrift?‘ fragte Frodo, der die Inschrift auf dem Bogen zu entziffern versuchte. ‚Ich glaubte, dass ich Elbenbuchstaben kenne, aber diese kann ich nicht lesen.‘