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Der Tehtar-Modus

Sindarin, wie es im Dritten Zeitalter geschrieben wurde

Dieser Modus wurde von der Quenya-Schreibweise beeinflusst und verwendete, im Gegensatz zu der Schreibweise von Beleriand, auch Vokalzeichen.

Der Hauptunterschied zum Quenya-Modus liegt darin, dass die Tehtar (Vokalzeichen) nicht auf dem vorangehenden Konsonanten platziert werden, sondern auf dem folgenden. Das ist praktischer, denn Sindarinwörter enden im Gegensatz zu Quenya meistens auf Konsonanten, die dann problemlos das Zeichen tragen können. Lange Vokale kamen immer auf den langen Vokalträger.

In Sindarin war y ein Vokal, also gab es dafür ein neues tehta: zwei Punkte über dem folgenden Konsonanten. Für das a wurde an Stelle der drei Punkte manchmal auch ein Circumflex verwendet (^).

Gondor 1erste Reihe: a, e, i, o, u auf kurzem Vokalträger
zweite Reihe: an, en, in, on, un, yn (Vokal vor einem Konsonanten)
dritte Reihe: á, é, í, ó, ú

Die Spalte mit den Calmatéma wurde nicht benutzt. Stattdessen verwendete man die Spalte mit den Quessetéma (siehe Tabelle unten).
Für Nasale gilt dasselbe wie im Modus von Beleriand:

Beleriand 4nt mb nc

Die Tilde oder Linie für Nasale wurde auch benutzt, um Doppel-n anzuzeigen, ebenso wie Doppel-m.

Gondor 2nn mm


In Sindarin hatten sich bis zum Dritten Zeitalter einige Laute verändert. Aus mh wurde zum Beispiel im Dritten Zeitalter v, aber in der Schreibweise blieb die alte Form erhalten. Das bedeutet, wer Sindarin korrekt schreiben möchte, muss auch ein klein wenig über die Herkunft der Wörter Bescheid wissen.

Die Tengwar, ihre Namen und die ihnen zugeordneten Laute (? bedeutet: nicht attestiert, – bedeutet: dem Zeichen ist im Modus von Gondor kein Laut zugeordnet, es wurde also nicht verwendet):

Gondor 3

Gondor 4

 

Anmerkungen zu den einzelnen Tengwar

  • Yanta: -i oder –e in Doppelvokalen wie ae, oe, ai, oi, und für y- am Wortanfang
  • Óre: -r am Wortende, aber auch in zusammengesetzten Hauptwörtern in der Wortmitte, wenn das erste Wort auf r endet (wenn es alleine steht), zum Beispiel in Perhael, das sich zusammensetzt aus per und hael.
  • Anna: in Doppelvokalen wie ai, ei usw.
  • Wilya und Nwalme sind nicht attestiert.

Die Inschrift über dem Tor von Moria, die im Modus von Beleriand geschrieben war und die Frodo nicht lesen konnte, hätte im Modus von Gondor folgendermaßen ausgesehen (das hätte dann auch Frodo entziffern können):

Gondor 5Ennyn Durin Aran Moria:
pedo mellon a minno.
Im Narvi hain echant:
Celebrimbor o Eregion teithant i thiw hin.

Hinweis:
Es gibt noch viel detailliertere Regeln, die auf Besonderheiten eingehen. Sie betreffen vor allem seltene Laute. Ich habe sie bewusst weg gelassen, um euch den Einstieg zu erleichtern.