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Entstehung

Telperion und Laurelin waren die Zwei Bäume Valinors und sie standen auf dem Hügel Ezellohar in Valmar (Stadt der Valar), wo sie von Yavanna im 10. Zeitalter der Valar erschaffen wurden:

Und als Valinor fertig war und die Paläste der Valar standen, da erbauten sie inmitten der Ebene hinter den Bergen ihre Stadt Valmar, die Glockenreiche. Vor dem Westtor lag ein grüner Hügel, Ezellohar, auch Corollaire genannt; und Yavanna weihte ihn und saß dort lange im grünen Gras und sang ein Lied von Macht, in dem all ihre Gedanken über die Dinge, die in der Erde wachsen, ausgesprochen waren. Nienna aber dachte still nach und wässerte den Hügel mit Tränen. Zu der Stunde waren die Valar zusammengekommen, um Yavannas Lied anzuhören, und sie saßen schweigend auf ihren Thronen im Máhanaxar, dem Ring des Schicksals, nahe bei den goldenen Toren von Valmar; und Yavanna Kementári sang vor ihnen, und sie sahen zu.

Und sie sahen, wie von dem Hügel zwei dünne Schößlinge aufstiegen; und Schweigen lag über aller Welt in dieser Stunde, und kein andrer Laut war zu hören als Yavannas Gesang. Bei ihrem Lied wuchsen sie zu jungen Bäumen heran un dwurden hoch und schön und traten in Blüte; und so erwachten in der Welt die Zwei Bäume von Valinor.

Das Silmarillion, I, Vom Anbeginn der Tage

Blütezeiten

Binnen sieben Stunden erblühte jeder Baum zu vollem Glanz und verblasste wieder zu nichts; und jeder erwachte wieder zum Leben, eine Stunde bevor der andere zu leuchten aufhörte. So gab es in Valinor zweimal an jedem Tag eine Dämmerstunde milderen Lichts, zu der beide Bäume nur schwach glimmten und ihre goldnen und silberen Lichter ineinanderspielten.

Das Silmarillion, I, Vom Anbeginn der Tage

Die Bäume bestimmten den Tag in Valinor. Jeder Tag in Valinor hatte zwölf Stunden und er endete mit der zweiten „Vermischung der Lichter“. So nannte man die Stunde, in der die Bäume etwa gleichstark leuchteten bzw. die Stunde in der ein Baum zu leuchten begann und des anderen Licht erstarb.

Laurelin

Laurelin war der jüngere der Zwei Bäume von Valinor. Sein Name bedeutet im Quenya Goldregen. Er trug noch andere Namen wie Culúrien, der rotgolden Blühende, und Malinalda, Goldbaum.

Laurelins Namen kamen von seinem äußeren Erscheinungsbild.

Seine Blätter waren von frischem Grün und an den Rändern schimmerten sie golden. Die Blüten waren feuriggelb und sie hingen in Büscheln, die wie Trompeten geformt waren, herab. Aus ihnen heraus fiel goldener Regen zu Boden.

Telperion

Telperion war der ältere der Zwei Bäume. Sein Name bedeutet im Quenya der Silbrige. Er trug auch noch andere Namen, Silpion, Dämmerglanz, oder Ninquelóte Weiße Blüte. Diese Namen rühren von seinem Äußeren her.

Seine Blätter waren an der Oberseite dunkelgrün und an der Unterseite silbergrau. Aus seinen unzähligen Blüten floss immer ein Tau aus silbernem Licht und aus ihm machte Varda die Sterne, unter deren Licht die Eldar erwachten. Das ist (meiner Meinung nach) auch der Grund, warum die Eldar Telperion höher schätzen als Laurelin.

In Tirion ließ Yavanna einen Baum wachsen, der wie ein kleines Abbild Telperions war. Allerdings leuchtete er nicht. Er hieß Galathilion und die Weißen Bäume von Erresea, Númenor und Gondor gingen aus seinen Schößlingen hervor.

Die Zerstörung der zwei Bäume

Am Ende seiner Gefangenschaft verbündete sich Melkor mit Ungoliant, einer lichtfressenden Riesenspinne und zusammen fielen sie über die Bäume her und ermordeten sie.

Und in diesem Augenblick kamen Melkor und Ungolianth über die Felder von Valinor geeilt, wie der Schatten einer schwarzen Wolke auf dem Winde über die besonnte Erde streicht; und sie kamen zu dem grünen Hügel Ezellohar. Dann griff Ungoliants Unlicht den Bäumen an die Wurzeln, und Melkor sprang auf den Hügel, und seinen schwarzen Speer stieß er beiden Bäumen durchs Herz, beide tiefverwundend; und Saft quoll hervor wie Blut und verspritzte auf dem Boden. Ungoliant aber leckte ihn auf, und dann, von einem Baum zum andern gehend, setzte sie den schwarzen Rüssel an ihre Wunden, bis sie ganz ausgesogen waren; und das Todesgift, das in ihr war, floss in die Adern der Bäume und verdorrte sie an Wurzel, Zweig und Blatt; und sie starben.

Das Silmarillion, VIII, Von der Verdunkelung Valinors

Manwë bat Nienna und Yavanna die Bäume zu heilen, doch Niennas Tränen halfen nichts und so saß Yavanna eine lange Zeit allein in dem Schatten und sang.

Doch als alle Hoffnung schwand und ihr Lied erstarb, da trug Telperion zuletzt eine große silberne Blüte an einem blattlosen Ast, und Laurelin trug eine einzige goldene Frucht.
Diese nahm Yavanna; dann starben die Bäume, und ihre leblosen Stämme stehen noch in Valinor, zum Gedenken vergangenen Glücks.

Das Silmarillion, XI, Von Sonne und Mond und der Verhüllung Valinors

Und aus der Blüte Telperions schuf Varda den Mond; und aus der Frucht Laurelins schuf sie die Sonne.