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Entstehung der Pflanzen

In Arda gab es von der Entstehung Ardas an eine Vielzahl interessanter und außergewöhnlicher Pflanzen.

Yavanna säte am Anbeginn der Tage die Samen der Olvar in Mittelerde. Nach der Zerstörung der Lampen in Mittelerde und vor Entstehung von Sonne und Mond ruhten die Samen im so genannten „Schlaf von Yavanna“. Erst nach dem Aufgang von Sonne und Mond beginnen die Samen zu sprießen. Viele der von ihr gesäten Pflanzen haben besondere Eigenschaften, oder unterscheiden sich von „normalen“ Pflanzen und Kräutern durch ganz besondere Charakterzüge. Ich zähle hier die uns bekanntesten Pflanzen Ardas auf.

Das ABC der Pflanzen Ardas

Der Alte Weidenmann

Vorkommen:
Der Alte Weidenmann ist ein Baum der sich am Ufer der Weidenwinde im Alten Wald nahe der Grenze von Bockland befindet.

Auf ihrer Durchreise durch den Alten Wald kreuzten die Gefährten Frodo, Sam, Merry und Pippin den Alten Weidenmann, der anscheinend eine magische Wirkung auf den ganze Wald besitzt. Er kann die anderen Bäume durch das Rauschen seiner Blätter beeinflussen. Der Baum versetzte die vier Gefährten in einen magischen Schlaf, indem er Pippin und Merry in seinen Baumstamm einschließt und Frodo in den Fluss stößt; mit Sam tat er nichts.
Sam behauptet sogar er hätte ein Schlaflied gesungen um die Hobbits zu hypnotisieren:

‚Dieser große, dicke Baum gefällt mir gar nicht. Dem trau´ ich nicht. Hör nur, jetzt singt der wahrhaftig ein Schlaflied! So geht das doch nicht!‘

Der Einzige der eine Macht über den Alten Weidenmann besitzt ist Tom Bombadil, indem er den Baum durch sein Singen beeinflusst.

Der Alte Weidenmann ist wohl einer der Huorns, das heißt einer der Bäume die von Yavanna die Fähigkeit bekamen sich zu bewegen. Er könnte aber auch ein „baumisch“ gewordener Ent sein, das heißt ein Ent der gefährlich geworden ist und nicht mehr Baumhirte über die anderen Bäume ist.

Athelas

Vorkommen:
Athelas wächst nur in Númenorern besiedelten Gebieten.

Es ist eine Pflanze, die von den Númenorern nach Mittelerde gebracht wurde. Die Pflanze war den Meisten nicht als eine außergewöhnliche Pflanze bekannt; jedoch hörten sie aus Legenden, dass das Kraut eine heilende Wirkung in den Händen eines Königs zeigen soll. So wie es in einem alten Gedicht steht:

Wenn der schwarze Atem weht,
Todesschatten dräuend weht,
Löschen alle Lichter aus,
Athelas, komm du ins Haus,
Durch Königshand zu geben,
Sterbenden das Leben!

Der Herr der Ringe, Buch V., Kap. 8

Die Leute wussten nicht ob sie den Legenden Glauben schenken sollten, obwohl sich später die Legenden als wahr herausstellen. Denn Athelas kann sogar die Wunden heilen, die von Waffen aus Mordor verursacht wurden. Aragorn II. hat damit die Wunden von Éowyn, Faramir, Merry und Frodo geheilt. Allein der Duft des Königskrauts hat schon eine heilende Wirkung.

Schon der Duft des Dampfes wirkte erfrischend, und die nicht Verwundeten fühlten, wie ihr Sinn klarer und ruhiger wurde.

Baumbart

Vorkommen: Quellhall im Fangorn-Wald am Fuße des Nebelgebirges

Baumbart ist der älteste der Ents (Baumhirten). Er wird auch Fangorn genannt, genau wie der Wald in dem er lebt. Hier ein paar Details zu seinem Aussehen:

  • Füße mit je sieben Zehen
  • ein langer grauer Bart
  • baumhoch (d.h. höher als vier Meter)

Während des Ringkrieges rief er das Entthing auf, eine Versammlung der Ents, in der sie beschlossen gegen Saruman in den Krieg zu ziehen, was normalerweise nicht in der Natur der Ents liegt. Während des Ringkriegs begegnete er auch Merry und Pippin als diese sich vor den Orks im Wald versteckten. Durch sie erfuhr er von dem Krieg gegen Mordor und Isengart.

Elanor

Vorkommen:
Wald von Lothlórien auf dem Hügel Cerin Amroth.

Die Elanor ist eine der beiden Blumen, die auf dem Cerin Amroth wachsen. Es handelt sich hierbei um eine „…kleine gelbe, sternförmige Winterblume…“ (Handbuch der Weisen S. 112). Ein anderer Ort, an dem die Blumen wuchsen, war die Insel Tol Eressea. Die Eldas benutzten die Blumen zum Schmücken ihrer Feste.

Der Hobbit Samweis Gamgee benannte seine erste Tochter nach dieser Blume.

Ents

Vorkommen:

  • Der Fangorn-Wald
  • Der Alte Wald (wenn, dann nur baumisch gewordene Ents)
  • Wohnorte der Entfrauen (vor ihrem Verschwinden): in den Braunen Landen
  • Einige vermuten (insbesondere die Hobbits), dass die Entfrauen heute im Alten Wald bei Bockland leben.

Als Yavanna die Samen der Olvar aussäte, machte sie sich Sorgen um diese unbeweglichen Lebewesen, die sich nicht wie die Kelvar (Tiere) wehren und bewegen konnten. Deshalb wurden die Baumhirten, die Ents, geschaffen, die die Olvar schützen und rächen sollten. Die Ents sind groß, haben zwischen drei und neun Zehen, eine dicke „Haut“ und sehen alle anders aus, weil sie alle verschiedenen Baumarten angehören. Heute gibt es nicht mehr viele Ents, und das liegt daran, dass die Entfrauen am Ende des Ersten Zeitalters nicht mehr in den Wäldern bleiben wollten, sondern wegen der Liebe zu den „niedrigen“ Pflanzen Gärten in den Braunen Landen südlich des Düsterwaldes pflanzten. Später wurden diese Gärten von Sauron zerstört und die Ents fanden auf der Suche nach den Entfrauen nie wieder eine Spur von ihnen. Wegen diesem Verschwinden der Entfrauen konnte es auch keine kleinen „Entthings“ mehr geben. Deshalb sind die Ents heute fast ausgestorben.

Die Ents treffen sich bei wichtigen Ereignissen auf Entthings in denen sie Probleme besprechen.

Außerdem lernen alle Ents von klein auf an ein Gedicht, das alle Lebewesen Ardas einnimmt, die so genannten „Listen“.

Die Sprache der Ents ist eine sehr langwierige Sprache, die die Ents deshalb nur unter sich sprechen. Mit anderen Völkern sprachen sie die gemeine Sprache.

Manchmal werden Ents „baumisch“ und werden den Huorns sehr ähnlich. Sie werden gefährlich und es wird für die Baumhirten schwierig, sie zu kontrollieren.

Ents ernähren sich von den Entwassern, die ihnen alles geben was sie an Nährstoffen brauchen.

Hulstbaum

Vorkommen: Im Gebiet Hulsten

Die Hulstbäume, auch Stechpalmen genannt, wachsen in dem Gebiet des Flusses Hulsten oder auch Eregion, wie er genannt wird. Die Gefährten durchquerten dieses Gebiet auf ihrem Weg nach Mordor. Im Süden dieses Gebiets liegt das Tor von Moria.

Huorns

Vorkommen:

  • der Fangorn-Wald
  • der Alte Wald an der Grenze von Bockland

Die Huorns sind Bäume, die „zum Leben erweckt sind“. Sie fingen an sich zu bewegen wie die Ents, nur dass sie gefährlicher sind als diese.

Huorns können aber auch „baumisch“ gewordene Ents sein. Das heißt Ents, die sich weiter bewegen, aber gefährlich geworden sind.

Die Huorns spielten bei der Zerstörung von Isengart und der Schlacht von Helms Klamm eine große Rolle, weil sie den Rest der Orks die den Waffen ihrer Gegner entkamen, im Wald einfingen und die Orks dort nie wieder herauskamen.

Laurelin

Vorkommen:
Auf dem Berg Ezellohar in Valinor.

Laurelin war einer der zwei Bäume, die Yavanna in Valinor erschaffen hat. Durch ihren Gesang begannen die zwei Bäume, Laurelin und Telperion, auf dem Ezellohar zu sprießen. Laurelin war der erste der beiden Bäume der erblühte; er hatte grüne Blätter mit einem goldenen Leuchten. Aus seinen Blüten fiel ein goldener Regen zu Boden. Aus einer seiner Früchte entstand später die Sonne.

Lebethron

Vorkommen:
Gondor

Das schwarze Holz dieses Baumes ist sehr beliebt für Schnitzarbeiten. Faramir schenkte Frodo und Sam bei ihrer Begegnung in Ithilien Wanderstäbe, die aus diesem Holz geschnitzt waren.

Lissuin

Vorkommen:
Tol Eressea

Die Eldar benutzten Lissuin und Elanor gern zum Schmücken ihrer Feste.So wurden diese beiden Blumen auch zum Schmücken der Hochzeit von Aldarion und Erendis benutzt.

Mallorn

Vorkommen:
Der Baum kam von Tol Eressea nach Mittelerde; dort wuchs er nur in dem Wald von Lothlórien.

Der Mallorn-Baum stammt von dem goldenen Baum Laurelin ab. Er hat eine silberne, glatte Rinde und goldene Blüten die im Frühjahr und Sommer blühen. Die Blätter sind oben mattgrün und unten silbern. Im Herbst verfärben sie sich golden und sie fallen erst im Frühjahr ab.

Als die Gefährten während ihrer Reise Lothlórien verließen, schenkte Galadriel Sam Samen von einem Mallorn-Baum; durch diesen Samen erblühte später ein großer Mallorn-Baum auf der Festwiese in Hobbingen.

Niphredil

Vorkommen:
Vor dem Zerfall der alten Welt fand man den Mallorn-Baum in dem geschützten Gebiet von Doriath, und zwar in dem Waldstück, das Neldoreth genannt wurde. Nach dem Untergang von Beleriand fand man den Baum ausschließlich in dem Wald von Lothlórien und auch dort nur auf dem Cerin Amroth.

Niphredil ist eine der beiden Blumen die auf dem Cerin Amroth in Lothlórien wachsen. Es handelt sich hierbei um eine grünlichweiße Blume.

Oiolaire

Vorkommen:
Tol Eressea und Númenor

Der Oiolaire ist ein Nadelbaum, der von Tol Eressea nach Númenor gebracht wurde. Ein Zweig dieses Baumes wurde traditionell an den Bug eines auslaufenden Schiffes gesteckt zum Zeichen der Wiederkehr für die Seefahrer.

Pfeifenkraut

Vorkommen:
Wildwüchsig in Gondor und angebaut in verschiedenen Gegenden Mittelerdes, z.B. im Auenland und in Bruchtal.

Das Kraut wurde von den Númenorern nach Mittelerde gebracht, wo es in Gondor wuchs. Dort wurde es allerdings nicht als Pflanze zum Rauchen bekannt, sondern nur als duftendes Kraut. Später entdeckten die Hobbits und die Leute von Bruchtal, dass das Kraut eine ausgezeichnete Pflanze zum Rauchen abgibt. Beide Völker streiten heute noch wer denn nun das Kraut als erstes zum Rauchen benutzt hat.

Der Rauch wird durch fein geschwungene Holzpfeifen inhaliert. Das beste Kraut im Auenland ist der „Alte Tobi“, das dort im Südviertel angepflanzt wird.

Meriadoc Brandybock veröffentlichte in späteren Jahren ein Buch mit dem Titel „Kräuterkunde des Auenlands“ in dem er alles, was er über das Pfeifenkraut wusste, niederschrieb.

Weitere Liebhaber des Krauts waren Aragorn II., Gandalf und auch Saruman der Weiße.

Seregon

Vorkommen:
Auf dem Amon Rûth in Beleriand.

Die Blume Seregon hat tiefrote Blüten, so dass sie jeden, wenn die Sonne darauf scheint, an Blut erinnert.

Und als die Männer von Túrins Bande näher kamen,brach die Sonne von Westen her durch die Wolken und schien auf dem Gipfel; und das Seregon stand in voller Blüte. Da sagte einer von ihnen: ‚Es ist Blut auf dem Gipfel.‘

Das Silmarillion, Kap.XXI

Uns ist diese Blume nur aus den Abenteuern von Túrin Turambar bekannt.

Simbelmyne

Vorkommen:
In Rohan, in Gondolin und auf dem Halifirien.

Die Simbelmyne, auch Immertreu genannt, ist eine weiße Blume die in Rohan, vor den Toren von Edoras, auf den Toren der Rohirrim wächst. Außerdem wuchs sie vor den Toren Gondolins und auf dem Grab von Elendil, auf dem Halifirien, einem der Leuchtfeuer von Gondor.

Die Weißen Bäume

Vorkommen: siehe unten

Die Weißen Bäume sind die Abkommen von Telperion. Vor der Zerstörung der Bäume gab Yavanna den Eldar einen Schössling, der in Arda in Tirion gepflanzt wurde. Dieser wurde Galathilion genannt.

Und da [die Elben] von allen Dingen in Valinor am meisten den Weißen Baum liebten, schuf Yavanna für sie einen Baum, der wie ein kleineres Abbild Telperions war, nur dass er nicht aus eigener Kraft leuchtete; Galathilion wurde er in der Sindarinsprache geheißen.

Das Silmarillion, Kap. V

Hier eine Liste aller Weißen Bäume, die von Telperion abstammen:

  • Galathilion
    der erste der Weißen Bäume der in Tirion eingepflanzt wurde. Von ihm stammen alle weiteren Weissen Bäume ab.
  • Nimloth
    Ein Schössling von Galathilion in Númenor.

Bevor er von Ar-Pharazôn zerstört wurde, rettete Isildur eine Frucht von Nimloth die er in Gondor einpflanzte. Dort stand von diesem Tag an immer ein Weißer Baum vor der Stadt des Königs.

Nachdem dieser verdorrt war, fand Aragorn II. nach dem Ringkrieg ein Schössling auf dem Berg Mindolluin hinter der Stadt Minas Tirith.

Die Fahne von Gondor zeigt das Abbild eines Weißen Baumes zusammen mit einer Krone und sieben Sternen.

Die Weißen Bäume wurden von den Elendili, das heißt den Getreuen, stets hoch in Ehren gehalten, weil sie an das Hinscheiden der Bäume und an die Eldar erinnern sollten.