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Überblick

Der uralte Wald am südlichen Ende des Nebelgebirges war der Ostzipfel des großen Waldes, der sich über ganz Eriador bis nach Beleriand erstreckte (Hinweis: Der Alte Wald im Auenland ist auch ein Überrest des großen Waldes).

Seinen Namen hat er von dem ältesten Ent Fangorn, auch Baumbart genannt, der im Wald lebt. Er kam mit vielen Ents und Entfrauen um 1300 des Zweiten Zeitalters in das Gebiet des heutigen Fangorns. Der Fangorn wird von den beiden Flüssen Limklar in Norden und Onodló (Entwasser) im Süden mit Wasser versorgt.

Beschreibung

Der Fangorn ist, wie oben erwähnt, ein Überrest des großen Waldes der sich einst über ganz Eriador erstreckte. Jede Pflanze (Olvar), jeder Wasserlauf, jeder Stein und jedes Fleckchen Erde in seinen Grenzen ist etwas einmaliges. Die Samen des Waldes wurden von Yavanna selbst gesät.

Im dunklen und struppigen Wald spürt man das Alter und die Erinnerungen. Von den Ents (Baumhirten) bewacht, gepflegt und behütet, nisteten sich keine bösartigen Kreaturen in ihm ein, wie es zum Beispiel im Düsterwald der Fall war.

Viele aus den Völkern Mittelerdes (Ents und Huorns ausgeschlossen) erzählen leider viele grausame Märchen über den Wald. Das zeigt auch ein Gespräch in Lórien. Hier ein kleiner Ausschnitt, was Celeborn zu den Gefährten sagt und Boromir darauf antwortet:

Boromir und jeder, der mit ihm nach Minas Tirith gehen will, wird gut daran tun, den Großen Strom vor dem Rauros-Fall zu verlassen und die Entwasser oberhalb der Sümpfe zu überqueren. Doch sollte er diesem Fluss nicht zu weit aufwärts folgen, weil er sonst in Gefahr läuft, in Fangorns Wald zu geraten. Das ist ein seltsames Land, über das heut wenig bekannt ist. Doch gewiss bedarf es für Boromir und Aragorn dieser Warnung nicht.
‚Freilich haben wir in Minas Tirith von Fangorn gehört‘, sagte Boromir, ‚doch was mir zu Ohren gekommen ist, scheinen mir zumeist Märchen zu sein, wie sie die alten Weiber den Kindern erzählen. Alles Land nördlich von Rohan liegt für uns heute so fern, dass sich die Phantasie dort frei ergehen kann. In alten Zeiten lag der Fangorn an den Grenzen unseres Reiches; doch nun ist seit vielen Menschenaltern niemand von uns mehr dort gewesen, um die Legenden zu prüfen, die aus fernen Jahren auf uns gekommen sind.
Ich selbst bin einige Male in Rohan gewesen, habe es aber nie nach Norden durchquert. […] Nach dieser Reise und nach den Wegen, die ich nun auf unserer Fahrt zurückgelegt habe, sehe ich keinen Grund zu bezweifeln, dass ich einen Weg durch Rohan und, wenn nötig auch durch Fangorn finden werde.‘
‚Dann muss ich nichts weiter sagen‘, sagte Celeborn. ‚Doch verachte mir nicht die Überlieferung aus den fernen Jahren; denn oft trifft es sich so, dass der alten Weiber Gedächtnis noch Kenntnis von manchem bewahrt, das einst die Weisen wissenswertes fanden.‘

Oder was Gimli sprach bevor sie den Wald des Fangorn betreten:

‚Ich weiß nicht was mich mehr schreckt, Fangorn oder der Gedanke an den Fußmarsch durch ganz Rohan‘, sagte Gimli.

Doch der Elb Legolas erkannte das der Wald nicht böse ist sondern nur wütend und wachsam und das es nur sehr wenige Stellen im Fangorn gibt, wo die Bäume ein dunkles Herz haben.

‚Dann müssen wir wohl auch hinein‘, sagte Gimli. ‚Aber Fangorn sieht nicht sehr einladend aus, und wir wurden vor ihm gewarnt (siehe Ausschnitt 1). Ich wünschte unsere Jagd hätte uns woanders hingeführt!‘
‚Was immer man von ihm erzählen mag, ich habe nicht das Gefühl, dass dieser Wald bösartig ist‘, sagte Legolas. […] . ‚Nein, bös ist er nicht; oder, wenn etwas darin bös ist, dann weit von hier. Nur ein sehr schwaches Echo von dunklen Stellen höre ich, wo die Bäume ein sehr schwarzes Herz haben. Keine Tücke ist hier in der Nähe, wohl aber Wut und Wachsamkeit.‘
‚Na, auf mich kann er keine Wut haben‘, sagte Gimli. ‚Ich habe ihm nichts getan.‘
‚Nur gut so!‘ sagte Legolas. ‚Dennoch, ihm ist etwas angetan worden. Da drinnen geschieht etwas, oder es bahnt sich an. Spürt ihr nicht die Spannung in der Luft? Mir nimmt es den Atem.‘
‚Stickig ist die Luft‘, sagte der Zwerg. ‚Dieser Wald ist lichter als der Düsterwald, aber er riecht morsch und modrig.‘
‚Er ist alt, uralt‘, sagte der Elb. ‚So alt, dass ich mich fast wieder jung fühle, so jung wie noch nie, seit ich mit Jugendlichen wie euch unterwegs bin. Alt ist er und voller Erinnerungen. Glücklich wäre ich gewesen in Tagen des Friedens hierher zu kommen.‘

Während des Ringkrieges ist dem Fangornwald großen Schaden zugefügt worden. Die Orks fällten, von Saruman beauftragt, viele Bäume um die Öfen Isengarts damit zu erhitzen. Doch nach der Zerstörung Isengarts legten sie dort einen neuen Wald, den Wachwald, an und benannten Isengart um in den Hain von Orthanc. Danach bepflanzten auch die Ents wieder das von Saruman gerodete Gebiet des Fangorns und so hatte der Fangorn wieder seine alte Größe.

Obwohl alle Völker glauben den Valar so fern zu sein (die Elben etwas ausgeschlossen; hauptsächlich die Menschen), sind sie ihnen doch so nah z.B. durch den Wald des Fangorns in dem Yavannas Liebe steckt.

Solche Orte gibt es sicherlich noch viele in Mittelerde, auch wenn sie noch so klein sind. Man muss sie nur erkennen bzw. finden.