Inhaltsverzeichnis

Überblick

Namen und Entstehung Doriaths

  • Eglador – Land des verlassenen Volkes
  • Das Verbotene Königreich
  • Land des Gürtels
  • Land des Zauns

Doriath entstand im Zweiten Zeitalter der Sterne und wurde von den Sindar, den Grauelben, im speziellen durch Elu Thingol, dem einzigen aus dem Telerin-Gefolge, der am Cuiviénen, dem See des Erwachens, die Sterne der Valar erblickt hatte und der Maja Melian, die einer der Ainur war. Die dort lebenden Sindar wurden auch „Elben der Dämmerung“ genannt.

Doriath lag im Süden Beleriands. Es wurde im Norden begrenzt durch den Fluss Esgalduin, südlich durch den Fluss Aros und im Westen vom Sirion, dem großen Strom.

Der König hatte seinen Hauptsitz in Menegroth in den tausend Grotten am südlichen Ufer des Esgalduin, einem unterirdischen Palast.

Geschichte

Als Elwe, der Elbenfürst, zusammen mit seinem Bruder die Teleri nach Valinor führen wollte, wurde seine Reise durch ein Treffen unterbrochen, welches sein restliches Leben bestimmte. In Ossiriand begegnete er der Maia Melian, in die er sich verliebte und die er Jahre später zur Frau nahm. Mit ihr und den Teleri, die ihm verblieben waren, gründete er das Königreich Doriath.

In den folgenden Jahrhunderten wurde es immer größer und gewann mehr und mehr an Bedeutung. Auf Bitten Melians erbauten die Naugrim aus dem Zwergenreich Belegost die Hallen von Menegroth. Sie wurden auch die Hallen der tausend Grotten genannt. In einen felsigen Berg am Südufer des Esgalduin in Stein gehauen, hatte Menegroth nur einen einzigen Zugang; man musste über eine steinerne Brücke den Fluss überqueren.

enegroth bestand aus gewaltigen in den Felsen gehauene Höhlen, die mit steinernen Bäumen, Vögeln und anderen Tieren geschmückt waren. Die Hallen waren voll von Leuchten und Brunnen aus reinstem Kristall. All ihre Kunstfertigkeit brachten die Zwerge auf, um dieses Werk zu vollbringen und Menegroth wurde die prächtigste königliche Residenz in ganz Beleriand.

Während des Ersten Zeitalters der Sonne wurde das Königreich Doriath von Kriegen bedroht. Der Juwelenkrieg, der zwischen den Noldor und dem dunklen Herrscher Morgoth geführt wurde, belastete die Sindar, die nichts damit zu tun haben wollten, waren sie doch der Meinung, dass es keinen absoluten Sieg gegen diesen Feind geben konnte. Um das Grauelbenreich zu schützen, umgab Melian es mit ihrem berühmten Zauberbann, Melians Gürtel, den niemand durchdringen konnte. So wurde Doriath auch als das Verborgene Königreich bekannt, weil es von niemandem gefunden werden konnte, der es nicht sollte.

Der Gürtel Melians umfasste:

  • den Buchenwald von Neldoreth im Norden
  • im Süden den Stecheichenwald von Region und
  • südwestlich ein Stück Land, welches über den Sirion hinausragte und das der Eichenwald von Nivrin (Westmark) genannt wurde. So enthielt der Banngürtel auch einen Teil des Flusses zu Ehren Osses, den die Sindar verehrten.

Die Grenzen Doriaths wurden außerdem von dem Elbenhauptmann Beleg Cúlthalion und seinen Grenzposten überwacht, damit jeder, der sich ihnen näherte, früh gesehen wurde. Derjenige, der versuchte, in die Wälder des Königreiches ohne die Erlaubnis von Thingol und Melian einzudringen, verirrte sich solange bis er nicht mehr Richtung noch Ausweg wusste und musste verhungern.

Doch nicht jeder wurde abgewiesen. In den Kriegen, die um Doriath herum stattfanden, kämpften viele Sindar tapfer mit und die, die dem Tode entfliehen konnten, wurden herzlich aufgenommen und so mehrte sich die Bevölkerung.

König Thingols Machtbereich erstreckte sich aber auch auf andere Gebiete, die nicht vom Gürtel Melians eingeschlossen wurden:

  • Brethil, im Westen Doriaths im Winkel zwischen Sirion und Teiglin
  • Dimbar, südlich der Berge der Crissaegrim zwischen den Flüssen Mindeb und Sirion
  • Dor Dínen, im nördlichen Doriath, südlich von Dorthonion, zwischen dem Esgalduin und dem Aros
  • Arthórien, zwischen Celon und Aros, östlich von Doriath
  • Nan Elmoth, das östliche Waldgebiet, südlich des Flusses Celon

Mit Thingols Erlaubnis durften sich in diesen Gebieten Elben oder auch Menschen niederlassen, doch verlangte er, dass ihm Tribute gezahlt oder Bedingungen erfüllt wurden.

Dafür durfte kein Mensch je Doriath betreten bis auf eine Ausnahme: Beren, der sterblich war, und um die Hand von Lúthien, der Königstochter, anhielt.

Ebenso wenig wurde es jemals Fëanors Söhnen erlaubt, dass Reich zu betreten, nachdem Thingol von deren Verhängnis und dem Sippenmord erfahren hatte. Ihre Sprache, das Quenya, wurde verboten und das Sindarin wurde einziges Verständigungselement.
Es bestanden freundschaftliche, wenn auch spärliche Beziehungen zum Noldorin-Königreich Nargothrond, über das Finrod herrschte und zu den Falas, das Land unter Círdan, dem Schiffbauer.

Gute Freundschaft hingegen bestand zwischen Doriath und den Zwergenreichen Nogrod und Belegost in den Blauen Bergen (Ered Luin), denen die Sindar größtenteils ihre Fertigkeiten in der Stein- und Metallverarbeitung verdankten und die, wie oben schon genannt, Menegroth errichteten.

Jahrtausende lang herrschte Frieden in Doriath, deren Bewohner keine sehr aktive Rolle in den Kriegen von Beleriand spielten. Sie waren außerordentlich musikbegabt und hatten sehr schöne Stimmen, erwiesen sich aber nicht so gelehrig und mächtig wie die Calaquendi (Hochelben).

Aber nach einiger Zeit sollte der Fluch der Noldor auch das schöne Königreich Doriath ereilen, als nämlich König Thingol von Beren als Brautpreis für seine Tochter Lúthien einen Silmaril aus Melkors Krone verlangte.

Nach vielen Qualen brachte Beren den Silmaril nach Doriath und viele der Sindar verfluchten ihn, trotz aller Bewunderung für seine Taten, wussten sie doch um das Leid, dass mit diesem Stein verbunden war. Thingol ließ den Silmaril in das Nauglamir, dem Halsband der Zwerge, welches Húrin ihm brachte, einarbeiten. Die Zwerge aber wollten es ihm nicht überlassen, weil sie selber einen Anspruch darauf erhoben. Im Streit darum wurde Thingol erschlagen und Menegroth wurde geplündert.

Nach dem Mord verließ Melian Doriath und kehrte nach Valinor zurück. Der Banngürtel verlor seine Wirkung und das einstige Königreich der Sindar lag den Feinden offen dar. Erneut fielen die Naugrim dort ein und nahmen die Schätze, die sie noch finden konnten.

Anschließend regierte für eine Weile Berens Sohn Dior das Land und die verbliebenen Sindar waren sein Volk. Aber nun forderte die Existenz des Silmaril, der trotz der Überfälle durch die Zwerge, dort verblieben war, die Söhne Fëanors zum Angriff heraus. Es gab ein furchtbares Gemetzel in Menegroth, wobei Dior von den Noldor getötet wurde. Der einstige Königssitz wurde vollständig geplündert, aber Diors Tochter Elwing konnte entkommen und zu den Anfurten des Sirion gelangen – den Silmaril in der Hand.

Im großen Krieg des Zorns zwischen den Valar und den Mächten Morgoths am Ende des Ersten Zeitalters der Sonne ging das große Königreich Doriath zusammen mit den restlichen Teilen Beleriands im Meer unter.

Erwähnenswert wäre noch, dass in Doriath Celeborn, der spätere Herr von Lothlórien, lebte, der auch ein Sindar war und dass er dort Galadriel kennen lernte, die Noldorfürstin, die durch ihre weitläufige Verwandtschaft mit Thingol, das Land betreten durfte (Thingol erlaubte den Kindern Finarfins den Zutritt nach Doriath).