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Arnor und Gondor verbanden zwar enge verwandtschaftliche Bande, doch keine so enge Freundschaft wie Gondor und Rohan.

Die meisten Informationen findet ihr im Anhang A des Herrn der Ringe, einigermaßen verstreut, überwiegend in I 3 (Eriador, Arnor und Isildurs Erben) sowie in den Nachrichten aus Mittelerde (wenige und verstreut).

Arnor

Arnor, Königsland (Quenya, vollständige Quenyaform: Arnanóre) ist das im Rang höher stehende Königreich der Dúnedain von Mittelerde. Es wurde 3320 im Zweiten Zeitalter von Elendil gegründet, der es auch als erster König regierte. In seiner größten Ausdehnung umfasste Arnor das ganze Land zwischen dem Gwathló-Brunnen und dem Lhûn.

Arnors erste Hauptstadt war Annúminas, später war es Fornost, die größte Stadt des Landes.

Im Gegensatz zu Gondor war Arnor nicht eben Segen beschieden, und der Niedergang der Dúnedain des Nordens begann bereits mit dem Unglück bei den Schwertelfeldern im Jahre 2 des Dritten Zeitalters. Die Linie der Herrscher von Arnor jedoch, also die Linie Isildurs, starb durch alle Wirren hindurch nie aus.

Nach dem Verhängnis auf den Schwertelfeldern

Elendil hatte Arnor, das nördliche der beiden Königreiche der Númenorer, gegründet (das andere war Gondor). Nachdem Sauron besiegt worden war, legte Isildur die ‚Krone‘ Arnors ab (es war eigentlich eher ein silberner Stirnreif mit einem weißen Edelstein, der rot aufloderte, als später Isildur den Herrscherring überstreifte, um sich vor den Orks zu retten) und erklärte seine uneingeschränkte Herrschaft über BEIDE Königreiche, Arnor im Norden und Gondor im Süden.

Auf der Rückkehr von seinem Aufenthalt in Gondor nach Norden geschah das „Verhängnis auf den Schwertelfeldern“, wo er von Orks getötet und der Ring Saurons vorübergehend im Anduin verloren ging.

Gondor und Arnor wurden zwei eigene Reiche mit zunächst eng verwandeten Herrschern.

Auf Elendil und Isildur folgten in Arnor acht Könige. Danach zerfiel das Reich durch einen Streit unter den Söhnen König Earendurs in drei Teile:

  • Arthedain
  • Rhudaur
  • Cardolan

Nur in Arthedain setzte sich die Linie Isildurs fort,
in Rhudaur und Cardolan erlosch sie bald.

Der häufige Streit zwischen den Königreichen schwächte Arnor. Das nutzte auch der Hexenkönig, der in Arnor ein ungleich leichteres Opfer vermutete als im damals noch starken Gondor.

In Rhudaur gab es bald nur noch wenige Dúnedain, die sogar die Herrschaft über ihr Land verloren an üble, Angmar ergebene Menschen.

Die Dúnedain aus Arthedain und Cardolan wurden besiegt (bei der Gelegenheit wurde auch der Wachtturm des Amon Sûl zerstört, wo Frodo später von einem Nazgûl schwer verwundet wurde).

Cardolan wurde verwüstet, mit Círdans Hilfe jedoch konnten die Feinde von Fornost und den Nordhöhen zurückgeschlagen werden. Später gab die Pest den Dúnedain Cardolans den Rest. Zu dieser Zeit drangen die üblen Geister in die Hügelgräberhöhen ein, denen auch Frodo und seine Hobbitfreunde unfreiwillig begegneten. In diesen Hügelgräbern waren viele der Könige der Dúnedain begraben.

Angmars Macht nahm nach der Niederlage schnell wieder zu, der Hexenkönig eroberte Fornost und trieb die Dúnedain über den Lhûn. Círdan kam zu Hilfe und wollte die letzten Überlebenden mit ihrem letzten König Arvedui retten, doch es gelang ihm nicht und in einem Sturm kam Arvedui um.
In diesen letzten Kämpfen hatten auch einige Hobbits auf Seiten des Königs gekämpft. Da sie nicht wussten, dass der König umgekommen war, warteten viele lange auf seine Rückkehr, bis sie einen Thain als Stellvertreter einsetzten. „Wenn der König wiederkommt…“ wurde bei den Hobbits zu einer Redewendung, die sie benutzten, wenn sie etwas für unmöglich hielten.

Arveduis Tod war das Ende des nördlichen Königreiches, es gab kaum mehr Dúnedain. Die Linie der Könige starb dennoch nicht aus und lebte weiter in den Stammesfürsten der Dúnedain.

Arveduis Enkel Aranarth wuchs als erster in Bruchtal auf wie alle anderen Stammesfürsten nach ihm. Die Erbstücke Narsil, Elendils Stern und das Szepter von Annúminas wurden dort ebenfalls sorgfältig aufbewahrt. Aragorn II, den wir aus dem Herrn der Ringe kennen, war der sechzehnte und letzte der Stammesfürsten.

Die Beziehungen zwischen Gondor und Arnor

König Arvedui von Arnor und sein Anspruch auf Gondor

Arvedui, der vorläufig letzte König Arnors, erhob Ansprüche auf die Krone Gondors. Denn Gondors König Onodher und seine Söhne waren gefallen, es gab keine weiteren Nachkommen.

Gondors Antwort lautete:

Krone und Königswürde von Gondor gehören allein den Erben Meneldils. Ihm, als Anárions Sohn, hatte Isildur dieses Reich abgetreten. In Gondor gelten zu diesem Erbe nur die Söhne als berechtigt; und wir haben nicht gehört, dass das Recht in Arnor ein anderes ist.

Der Herr der Ringe, Anhang A I 4

Arvedui argumentierte dagegen, dass Elendil nicht gewollt hätte, dass das Reich geteilt bleibe, und berief sich auf die Gesetze Númenórs, wo einst das Szepter an das älteste Kind des Königs fiel, ob es nun Mann oder Frau war. Da Onodhers Söhne kinderlos gestorben waren, hätte nun er wieder ein Anrecht.

Arvedui bekam keine Antwort, Gondors König wurde der Feldherr Earnil. Arvedui gab seinen Anspruch auf, doch er blieb unter seinen Nachfahren unvergessen.

In Gondor folgte auf Earnil auch nur noch ein einziger König. Hätte man damals Krone und Szepter vereinigt, hätte das Königtum vielleicht erhalten werden können. Earnil war jedoch nicht anmaßend und hielt das Reich von Arthedain wohl auch für ziemlich unwichtig. Er teilte Arvedui mit, dass er die Krone empfangen habe, aber Arnor seine Treue nie vergesse, und dass er Hilfe senden würde, wenn er ihrer bedurfte und es in seiner (Earnils) Macht lag.

Gondor kommt Arnor zu Hilfe

Als 1973 Nachrichten nach Gondor kamen, dass der Hexenkönig zum letzten Schlag aushole und Arthedain vor dem Untergang stand, schickte Earnil schleunigst Schiffe mit allen Kriegern, die er entbehren konnte, nach Norden. Leider kam er zu spät, der Hexenkönig hatte Arthedain besiegt und Arvedui war schon umgekommen. Zusammen mit Círdan und Menschen aus Lindon und Arnor rückte er gegen den Hexenkönig vor und mit der Hilfe aus Bruchtal durch Glorfindel wurde der Hexenkönig wieder verjagt.

Die Wiedervereinigung

Aragorn II (der Aragorn aus HdR) ließ nach dem Ringkrieg das nördliche Königreich, also Arnor, als Teil des Vereinten Königreiches wieder auferstehen. Elrond brachte ihm zu seiner Krönung das Szepter von Annúminas.